Am Sonntag platzt die Wundertüte Mercenaries

Norbert Schneider

In der Analyse des kommenden Gegners, den Stuttgart Scorpions, ist man sich im Lager der „Söldner“ überwiegend einig. Eine vielseitige Offense mit variablen Formationen einem sehr guten amerikanischen Runningback (Pushaun Brown von der University of Maine) und mit Tom Schneider einen US- Quarterback, der schon im letzten Jahr zeigte wie viel Herz und gleichzeitig Spielverständnis er mitbringt, hatte man bei der Visite in Wiesbaden am letzten Wochenende gesehen. „Unsere neu zusammengestellte Defense wird auf jeden Fall getestet“, bilanziert Schmidt über den betroffenen Mannschaftsteil, will seiner jungen Mannschaft dabei aber auch Fehler zugestehen. „Ich bin von meinen Jungs voll überzeugt. Wenn dennoch Fehler passieren, werden diese analysiert und im Verlaufe der Saison abgestellt“. Neu und angesprochen sind dabei vor allem Linebacker Dominik Platen der aus Gießen kam, Klaus Afflerbach von den Siegen Sentinels und Danijel Katsusic, der aus Fulda zum Kader stieß. Von allen Dreien wird erwartet, dass sie eine erhebliche Rolle in den Planungen des Trainergespannes um Head Coach Matthias Dalwig spielen. Ein besonderes Augenmerk werden die Zuschauer sicherlich auch auf Linebacker Jake Cross (Western New Mexico) legen, der im Training bereits durch Schnelligkeit und harte Tacklings auf sich aufmerksam machte.

In der Offense ist man vor allem auf den Richtungswechsel auf der Position des Quarterbacks gespannt. Wie bereits vielfach zitiert, ist Spielmacher Micah Brown ein völlig anderer Typ als sein Vorgänger Joachim Ullrich, wodurch man zwangsläufig weniger ausrechenbar wird. Luke McCann, seines Zeichens zuvor überragender Receiver im Dress der Saarland Hurricanes, soll einem talentierten aber jungen Corps von Passempfängers die nötige Stabilität vermitteln. Interessant dabei auch der erste Auftritt von Hanseat Hendrik Hinrichs, der aus Hamburg von den Pioneers studienbedingt nach Marburg wechselte und wahrscheinlich die positivste Überraschung der gesamten Vorbereitung darstellt. „Ein wirklich talentierter Junge, der uns noch viel Freude bereiten wird“, so Matthias Dalwig zu seinem neuen Schützling. Die Defense der Scorpions wirkte beim Auswärtsspiel in Wiesbaden, welches letztendlich mit 35:28 knapp gewonnen wurde, alles andere als sattelfest, jedoch erwartet man hier auf Seiten der Marburger eine deutliche Leistungssteigerung. Dies vor allem deswegen, da mit John Pike ein weiterer US- Amerikaner auflaufen kann, welcher der Passverteidigung zusätzlich Stabilität verleihen dürfte.

Marburg ist heiß, auf das erste Heimspiel der GFL Saison 2013, welches am Sonntag den 19.05.2013 ab 16.00 Uhr im Georg-Gaßmann-Stadion ausgetragen wird. Neben dem üblichen Rahmenprogramm darf sich der kleine Fan auf einen erneuten Auftritt von „Willi Welcome“, vom Welcome Hotel in Marburg freuen.