Die Partie begann aus Sicht der Hessen vielversprechend. Zwar bewegten die „Canes“ den Ball bereits in der ersten Angriffssequenz gut, jedoch führte ein Moment der Unachtsamkeit zu einem Fumble von Runningback Jason Thomas, den Linebacker Cesare Vannucchi für seine Farben sichern konnte. Hier zeigte sich jedoch bereits wieder eines der Hauptdefizite der Mercenaries in dieser Spielzeit. Unterstützt durch Strafen der Gastgeber fand man sich in aussichtsreicher Feldposition an der 6-Yard-Linie wieder, von wo man es trotz ausgespieltem vierten Versuch nicht schaffte in die gegnerische Endzone zu gelangen. Chancen, denen man im weiteren Verlauf des Spieles noch nachtrauern würde. Immerhin machte man es dann im nächsten Anlauf besser. Gestützt auf einen guten Punt Return von Hendrik Hinrichs – mit 102 Yards Receiving an diesem Tag der produktivste Spieler der Offense – markierte Runningback Andrecus Lindlay auf acht Yards die ersten Punkte der Partie. Und es ging gut weiter. Safety Sam Weiss machte mit abgefangenem Ball die nächste Angriffsserie der Saarländer zunichte, allerdings verschob sich zu diesem Zeitpunkt die Feldposition immer weiter zugunsten der Gastgeber. Es war eigentlich nur eine Frage der Zeit, bevor der Damm der Mercenaries- Defense das ersten Mal brechen würde, was er dann auch im zweiten Viertel durch Pass von Haupert auf US- Tight End Soto tat. Mit einem 7:7 ging es in die Kabinen.
Im zweiten Durchgang blieb die Partie eng, was sich hinterher auch den Statistiken ablesen ließ. Marburg legte durch ein Field Goal von Danijel Katusic zum 10:7 vor, woraufhin Saarbrücken mit einem Touchdown Lauf von Haupert prompt die passende Antwort gab. (13:7) Die Begegnung lebte nun mehr von der Spannung, als von der Klasse. Beide Mannschaften schenkten sich nichts und lieferten sich ein Duell auf Augenhöhe. Mercenaries- Quarterback Brian Ensminger, erneut mit durchschnittlichem Tag (16 von 32 Pässen für 200 Yards), erkämpfte sich per Lauf aus 20 Yards weitere sechs Punkte und durch Katusic` Extrapunkt stand es plötlich wieder 17:13 für die „Söldner“. Das letzte Quarter brach an, und der ersten Saisonerfolg war zum Greifen nah. Doch Fortuna und der Gegner hatten etwas dagegegn. Die „Canes“ spielten beherzt weiter, zeigten wenig Nerven, wenn man einige unnötige Strafen einmal ignoriert, und konterten mit dem zuletzt erworbenen Selbstvertrauen abgeklärt. Ein „Shuffle Pass“ auf Chas Lucas sorgte bei misslungenem Extrapunkt für die knappe 19:17 Führung, eine Führung, welche die Hausherren nicht mehr aus der Hand geben sollten. Im Gegenteil schlug US- Safety Collin Bibb anschließend mit einem Punt Return über 77 Yards den altbekannten „letzten Nagel“ in den Sarg der Hessen und besiegelte mit dem 27:17 endgültig die Niederlage.
Man kann sicher konstatieren, dass die Mercenaries ihr bisher bestes Saisonspiel gezeigt und damit Selbstvertrauen getankt haben. Trotzig gab Aushilfs-Tackle Bastian Nau dann auch bekannt: „Die notwendigen Siege werden kommen“.