(atb). Eine Universität vor der Haustür zu haben, kann oftmals von unschätzbarem Wert sein. Diese Erfahrung machten die Verantwortlichen der Marburg Mercenaries nicht zum ersten Mal, als noch im letzten Jahr ein Kicker aus Düsseldorf im Wintertraining auftauchte. Patrick Wolff hieß jener Kicker, dessen noch recht kurze Football Vita sich bereits beeindruckend liest.
Der gebürtige Aachener, der in der Jugend sehr erfolgreich Fußball gespielt hatte, wurde bei seinem High School Aufenthalt in der Nähe von Charlotte, North Carolina fast zwangsweise zum Football verdonnert. Wie bei so vielen Deutschen Austauschschülern wurde einfach vorausgesetzt, dass man kicken könne, und so hatte Wolff nach eigener Einschätzung nicht wirklich eine Wahl. „Ich glaube auch für meine eigene Sicherheit war es besser Ja zu sagen“, so der 20jährige mit einem Schmunzeln. Zurück in der Heimat folgte ein rasanter Aufstieg. In seiner Premierensaison in der GFL rettete Wolff die Cologne Crocodiles mit einem Field Goal aus 47 Yards und dem daraus resultierenden Unentschieden die Klasse, und dass obwohl er zu dieser Zeit noch als Jugendlicher mit Sondergenehmigung bei den Herren spielen durfte. Zeitgleich wurden in der Auswahlmannschaft von Nordrhein Westfalen und der Jugendnationalmannschaft weitere wertvolle Erfahrungen gesammelt.
Nach dem finanziellen Kollaps der Crocodiles wechselte Wolff zu den Panthern nach Düsseldorf, während weiter an der Technik unter den Mentoren Stefan Nickel und Ralf Kleinmann gefeilt wurde. Pech ereilte ihn 2005 als er der Nachfolger eben jenes Ralf Kleinmann bei der Frankfurt Galaxy werden sollte, bevor seitens der Liga die „National Kicker Regelung“ abgeschafft wurde. Ein Einsatz bei den World Games scheiterte nur daran, dass Head Coach Hanselmann keinen reinen Kicker mitnehmen wollte, sondern diese Aufgabe Wide Receiver und Neumarburger Marc Biedenkapp übertrug. Für die Zukunft steht Patrick Wolff aber fest im Notizbuch des Trainerstabes.
Die Mercenaries freuen sich über den Spezialisten. „Aufgrund des doch schon etwas fortgeschrittenen Alters unseres jetzigen Kickers ist Patrick für die Zukunft eine verlässliche Größe auf die wir bauen können, zumal er bei uns auch das Punten übernehmen soll“, so Präsident Carsten Dalkowski, der vor allem darüber erfreut war, dass der BWL Student augenscheinlich vor hat, sein gesamtes Studium an der Philipps-Universität zu absolvieren.