1300 Zuschauer im Georg Gaßmann Stadion, davon knapp 300 aus der Löwenstadt, sahen ein von Beginn an voll konzentrierte Marburger Mannschaft, während Braunschweig erst in der Mitte des zweiten Viertels zu seinem Spiel fand. So drückte die Marburger Verteidigung um den wie entfesselt aufspielen Linebacker Ryan van de Loo von Beginn an der Partie ihren Stempel auf und zwang die Gäste - unterstützt von vielen Flüchtigkeitsfehlern der Löwen - schnell zur Ballabgabe. Diese Einladung ließen die Mercenaries an diesem Tag nicht aus. Durch das bekannt starke Laufspiel über Gerome Castleberry und Marcus Whalen öffneten sich große Räume für die Top-Receiver der "Söldner". So war es Ex-Löwe Marcel Duft der nach einer schönen Einzelleistung mit dem Punktereigen begann. Auch der Extrapunkt durch Kicker Patrick Wolf saß und so stand es 7:0 für die Gastgeber. Auch der nächste Drive der Lions wurde durch einen der an diesem Tag zahlreichen Quarterback Sacks beendet und Marburg antwortete sofort. Angeführt durch den fast fehlerfreien Joachim Ullrich versorgte dieser erst Markus Glock mit einem schönen Pass, um dann Wide Receiver Filip Pawelka zum 14:0 zu bedienen (PAT Wolf).
Bis in die Mitte des zweiten Viertel neutralisierten sich die Teams sodann. Erst als Top-Star Kelvin Love für Braunschweig auch die Bälle fing, die in seine Richtung geworfen wurden, konnten sich die Anhänger des amtierenden Deutschen Meisters über die ersten Punkte freuen (14:7). Doch Marburg ließ sich die Butter vor der Halbzeit nicht mehr vom Brot nehmen und antwortete mit einem 27-Meter-Field Goal durch Wolf kurz vor dem Pausentee.
Wer nach der Pause ein Aufbäumen der Gäste erwartet hatte, sah sich getäuscht. Vorbereitet durch kraftvolle Läufe des "zweiköpfigen Monsters" Castleberry und Whalen fand QB Ullrich den Raum für einen 22-Meter Pass auf Nationalmannschaftskollegen Marc Biedenkapp in die Endzone der Braunschweiger. Nach gelunger 2-Punkt-Conversion durch den flinken Duft, stand es 25:7 für die Lahnstädter und manch Besucher wischte sich verwundert den Schweiß aus den Augen. Zwar konnte RB Prince Baffour, der für den angeschlagenen RB Molock spielen musste, für den Anschluss sorgen, doch WR Biedenkapp stellt mit einem erneut toll herausgespielten Touchdown den alten Abstand wieder her (32:14).
Das muntere Punktereigen ging bis zum Ende des Spiels weiter, ohne das die Lions allerdings ein Mittel gegen die wie ausgewechselt spielende Offensive der Mercenaries finden konnte. WR Jörg Heckenbach freute sich über seinen Touchdown für die Lions (32:21) dann auch nicht lange, denn RB Castleberry hatte eine prompte Antwort zum 38:21 parat. Den Schlußpunkt setzte dann QB Adrian Rainbow, der seine Farben nochmal mit einem eigenen Lauf über 3 Meter zum 38:28 Endstand heranbrachte.
"Wir haben in dieser Woche nicht nur hart trainiert, sondern auch mal einigen Spielern den Kopf gewaschen," so OL Andre Mathes nach dem Spiel. Und auch Trainer Brad Arbon schlug in die gleiche Kerbe: "Wir sind zwar immer noch nicht da, wo wir als Team hinwollen, die letzten Wochen haben wir aber große Schritte in die richtige Richtung gemacht." "Heute darf und wird aber erstmal gefeiert werden," so der glücklich Trainer. In der nächsten Woche kommt es dann zum nächsten Showdown für die Lahnstädter, die bei den "Einhörnern" in Schwäbisch Hall antreten müssen.
Bilder zum Spiel in der Galerie.
Scorer: