Sein Back- Up Daniel Schreiber nämlich hatte von seinem Trainer schon sehr früh signalisiert bekommen, dass in München der Ernstfall geprobt wird. „Es macht einfach Sinn, Daniel einmal unter richtigen Wettbewerbsbedingungen zu testen, da man eine Verletzung von Jo ja nie ausschließen kann. Diese Möglichkeit sich zu beweisen hat er in München bekommen, und ich bin sehr zufrieden mit seiner Leistung“, so Head Coach Brad Arbon über seinen jungen Spielmacher, der nach anfänglicher Nervosität immer besser in das Spiel fand.
Das Spiel begann eigentlich recht ruhig mit einem Fieldgoal von Kicker Patrick Wolff, der den Punktereigen mit dem 3:0 eröffnete. Was folgte waren Lauftouchdowns durch Whalen und Daub, die das Ergebnis schnell auf 17:0 schraubten. Die Münchner die in der gesamten Partie keine 50 (!) Yards in der Offense erzielen konnten, kamen noch vor dem Wechsel zu ihrem einzigen Touchdown des Tages, den Quarterback Lautenschläger höchst selbst erzielte.
Nach dem Wechsel brachen beim „Grand old team of the south“ dann sämtliche Dämme. Den Zuschauern wurden von Seiten der Hessen nicht nur viele Punkte, sondern auch etliche Highlights geboten. So trug sich zunächst Wide Receiver Marcel Duft in die Scorer Liste und wohl auch in die Annalen der Marburg Mercenaries ein, als er einen Kick Off Return fast von der eigenen Grundlinie zum Touchdown zurücktragen konnte. Ein staunender Ullrich berichtete nach dem Spiel von 105-109 Yards, die auf dem Weg in die gegnerische Endzone zurückgelegt wurden. Bei soviel Entertainment wollte natürlich auch die Defense – bei der Sean Averhoff nach überstandener Krankheit mitspielte und gleich einen Fumble verursachte, den Cedric Clark für seine Farben sichern konnte – nicht hinten an stehen. Middle Linebacker Mike Overly war es vorbehalten das Ausrufezeichen in Form eines Interception Return Touchdowns zu setzen. (30:7). Was folgte war wieder eine „Laufeinheit“ der Mercenaries, in deren Zuge sich Marcus Whalen einmal und Joschi Tischkau gar zweimal über Touchdowns freuen durften. (51:7) Bevor Langeweile aufkam griffen die „Söldner“ dann auch noch tief in ihre Trickkiste. Kicker Patrick Wolff warf bei einem eigentlich als Punt gedachten Spielzug seinen ersten vollständigen Pass im Dress der Mercenaries auf einen völlig freistehenden Marcel Duft, der erst kurz vor der Münchner Endzone aufgehalten werden konnte. Aber damit noch nicht genug. Eben jener Marcel Duft, der an diesem tag primär als Returner glänzte, trug auch noch einen Punt zum Touchdown zurück, und hatte sich damit endgültig den Titel „Player of the Game“ verdient. Abgerundet wurde der Nachmittag vom einzigen Touchdown Pass von Daniel Schreiber, der Filip Pawelka mustergültig in der Endzone der Bayern bediente.
Die wichtigste Erkenntnis des Kantersieges in München ist wohl, dass der zweite Anzug der Marburger passt. Sämtliche eingesetzten Spieler zeigten gegen eine gute Leistung, so dass die Rückfahrt im Bus zu einer ausgelassenen Geburtstagsfeier für den beliebten Head Coach genutzt werden konnte.