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20.05.2007: Last Minute Sieg in Stuttgart

(atb). Es fällt nicht schwer, in den letzten drei Auftritten der Marburg Mercenaries Parallelen zu erkennen. Sowohl in Paris, gegen Schwäbisch Hall als auch in Stuttgart spielten die „Söldner“ drei Viertel lang Football ohne Feuer, oder um es mit den Worten ihres Präsidenten zu sagen „den Stiefel runter“, bevor der Weckruf gerade noch rechtzeitig im letzten Speilabschnitt erfolgte. „Mit mehr Glück als Verstand“, so Dalkowski, wurde letztendlich ein denkbar knapper 21:20 Sieg eingefahren, dem im Kampf um den Titel des Südmeisters der GFL noch entscheidende Bedeutung zukommen kann.

Die Partie in der Stadt des neuen Deutschen Fußballmeisters begann für die Mercenaries äußerst schlecht. Stuttgart gelang es das Tempo des Spieles zu diktieren, Läufe von Tony Avella und vor allem Patrick Geiger nahmen viel Zeit von der Uhr und die Defense der Lahnstädter fand noch kein Mittel das System der Scorpions zu Stoppen. Ob eines verschossenen Field Goals dauerte es trotzdem bis zum zweiten Quarter, ehe die Schwaben aus ihrer Überlegenheit Kapital schlagen konnten. Hatte Quarterback Ira Vandever zunächst noch einen Fumble produziert der von Arno Weiershäuser gesichert werden konnte, sprangen die Special Teams der Stuttgarter anschließend sofort in die Bresche. Ein Punt konnte von Safety Jeff Carpenter geblockt und in der Endzone der Marburger gesichert werden, so dass es nach erfolgreichem Extrapunkt durch Tillmann Fecke 7:0 für die Hausherren stand. Und aus der Sicht der Hessen sollte es in der Folgezeit nicht wirklich besser werden. Einer Interception von Quarterback Joachim Ullrich folgte ein weiterer Drive - hauptsächlich über Runninback Patrick Geiger, der das Spiel mit 163 Yards bei 29 Versuchen abschloss – an dessen Ende Ira Vandever einen seiner wenigen Pässen an diesem Abend warf. Nutznießer und Empfänger war Christopher Jackson, der das Ergebnis noch vor der Pause auf 14:0 für die „Skorpione“ schraubte.

Auch nach dem Wechsel änderte sich zunächst rein gar nichts. Stuttgart bekam den Ball, kämpfte sich Yard für Yard Richtung Marburger Endzone und vollendete letztendlich aus kurzer Distanz zum 20:0 durch Runningback Tony Avella. Zu diesem Zeitpunkt ahnte noch keiner der Zuschauer im Gazi-Stadion auf der Waldau, dass dem geblockten Extrapunkt durch Maurice Banks im Verlaufe der Partie entscheidende Bedeutung zukommen würde. Doch im vierten Quarter, bei einem inzwischen beträchtlichen Rückstand, fingen die Mercenaries auf einmal an Football zu spielen. Wide Receiver Heiko Müller sorgte für die Initialzündung als er einen Pass von Ullrich in der Stuttgarter Endzone fangen und somit auf 20:7 verkürzen konnte. Plötzlich war auch die Defense hellwach. Die Line angeführt von Clark, Siebrecht, Weiershäuser und Schwede machte Druck auf Vandever und Geiger wurde immer öfter Beute der nun aufmerksamen Linebacker Watkins, Pfeiffenberger sowie Neuzugang Cüneyt Topcu. Und die Scorpions, vielleicht schon in Gedanken beim sicheren Sieg, fingen an Fehler zu machen. So konnte Manuel Schwede einen verlorenen Ball von Vandever für seine Farben an der 25 Yard Linie der Schwaben aufnehmen und bis in die gegnerische Endzone tragen. Leider aus Sicht der „Söldner“ machte eine „Helping the Runner“ Strafe den Touchdown wieder zunichte, das Angriffsrecht blieb aber bei den Hessen. Zwei Spielzüge später fand Ullrich seinen Receiver Markus van Daalen zum Anschlusstouchdown (20:14). Und die Marburger Defense ließ nun nicht mehr locker. Der dritte Fumble an diesem Tag, verursacht durch ein Tackle von Linebacker Thomas Lang, gesichert von Positionsgefährte Pfeiffenberger, stellte die Weichen dann endgültig auf Sieg für die Marburg Mercenaries. Ein langer Pass, der über 43 Yards in die Hände von Filip Pawelka segelte, besiegelte die 20:21 Niederlage der Scorpions und bescherte den Gästen zwei wertvolle wenn auch glückliche Punkte.

Überschattet wurde die Partie von einer schweren Verletzung bei Scopions Safety Jeff Carpenter, der sich einen offenen Bruch am Bein zuzog und dem die Mercenaries auch auf diesem Wege alles Gute und baldige Genesung wünschen. Für die Marburger wird es in naher Zukunft vor allem darum gehen, die in den letzten drei Spielen gezeigte Lethargie abzuschütteln, um auch schon in der ersten Halbzeit einmal jenen Football zu spielen, den man bei entsprechender Konzentration und Einstellung spielen kann.

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