25.06.2007: Denkbar knappe Niederlage gegen den amtierenden Meister
Der Braunschweiger Kicker Steffen Dölger erzielte aus kurzer Distanz das entscheidende Fieldgoal zum 25-23 Sieg der Gastgeber. Für die Marburg Mercenaries hält somit die Negativserie in Braunschweig an.
Während des ganzen Spiel standen sich dabei jederzeit zwei gleichwertige Mannschaften gegenüber, die den Zuschauern ein wahres Spitzenspiel boten. Beide deutschen Quarterbacks der Teams zeigten ein fast fehlerfreies Spiel und führten ihre Männer im Stile echter Spielmacher. Unterstützt wurden Marburgs Ullrich und der Braunschweiger Zimmermann dabei von einer Armade der besten Passempfänger, die derzeit in der Liga spielen. Mit Marc Biedenkapp, Marcel Duft, Filip Pawelka, Markus van Daalen sowie Bastian Nau auf Marburger Seite und den Löwen Jörg Heckenbach und Olaf Fischer standen insgesamt 7 Passempfänger des aktuellen 75 Mann Kaders der Nationalmannschaft auf dem Feld. "Heute hat man gesehen, wie gut deutscher Football sein kann," schwärmten alle Beteiligten nach dem Spiel zu Recht.
Akzente setzen am Samstag Abend nach einem punktelosen ersten Viertel zunächst die Mercenaries aus Marburg. Neu Runningback Jerod Void, der für den geschonten Antione Jones auflief, zeigte gleich zu Beginn seine Klasse und machte Räume für den Passangriff der "Söldner" frei. Diesen konnte dann Marc Biedenkapp nach einem gefühlvollen Pass von QB Ullrich zur 7:0 Führung nutzen (PAT ebenfalls Biedenkapp). Doch die Lions um Star-Spieler Kelvin Love zeigten sich unbeeindruckt. Direkt im Anschluss schafften die Lions nach schönen Pässen von Zimmermann den Ausgleich zum 7:7 (PAT Dölger). Aber auch die Lahnstädter schlugen postwendend noch vor der Halbzeit zurück. WR Heiko Müller konnte sich über seinen Touchdown zum 14:7 (PAT Biedenkapp) Halbzeitstand freuen.
Direkt nach der Pause kam der amtierende Deutsche Meister imposant aus den Kabinen zurück. Für Trainer Brad Arbon war dies auch der Grundstein für den späteren Sieg der Gastgeber: "Man kann über Fehler hier und da diskutieren, aber wenn man so wie die Lions aus der Kabine kommt und uns mit einem Drive über 10 Minuten komplett den Wind aus den Segeln nimmt, dann ist es schwer ein Spiel am Ende noch zu drehen." Denn die "Löwen" legten nicht nur eine starke erste Serie von Spielzügen hin, sondern erwischten auch danach die Mercenaries klassisch aus "dem falschen Fuss". So stand es zum Ende des 3. Viertels 22-14 für die Gastgeber und die "Söldnern" blickten sich in ihrer Teamzone verwundert an. Doch Trainer Arbon ist bekannt für seine Tricks und so motivierte er seine Truppe zu einer Höchstleistung im letzten Spielabschnitt. Zunächst wurden die Lions endlich gestoppt ohne zu punkten und ein langer zeitfressener Drive sorgte am Ende für Punkte durch ein Fieldgoal von Biedenkapp (22-17). Als dann noch Jerod Void zum 23-22 für Marburg einlief und die gut aufgelegte Verteidigung der Marburger die "Löwen" erneut stoppen konnte, "hätten man den Sack nur noch zu machen müssen," so Wide Receiver Marcel Duft, der eine herausragende Partie spielte.
Ersten kommt es aber anders, und zweitens als man denkt. Nach vier glücklosen Versuchen mussten sich die Lahnstädter zu schnell vom Ball trennen und Braunschweig setzte eine Minute und 46 Sekunden vor Schluss zum letzten Angriff an. Ein erstes Fieldgoal ging sogar daneben, doch Safety Maurice Banks berührte den Kicker leicht und so wurden die Lions im Spiel gehalten. Ein folgenschwerer Fehler. Zwei Sekunden vor Schluss schoß dann Dölger seinen zweiten Versuch direkt durch die Stangen und besiegelte den "last second win" seiner Farben.
Für die Mercenaries heißt es jetzt "Wunden lecken" vor dem großen Spiel am 1. Juli in Wien. Doch Trainer Arbon ist zuversichtlich:" Die Jungs haben erneut toll gekämpft und wir brauchen uns vor niemanden zu verstecken."