Dabei hatten die „Söldner“ einen wirklich gelungenen Start hingelegt. Erst die Braunschweiger, die ohne Laurent Marceline angetreten waren, zu einem Punt gezwungen und anschließend Meter um Meter gutgemacht. Hier zeigte sich vor allem Runningback Jerod Void in Spiellaune. Der Mann von der Purdue University zeigte insgesamt ein beherztes Spiel, in dem er mehr als einmal heftigste Kopfschmerzen in der Lions-Defense hervorrief, konnte aber auch nicht verhindern, dass letztendlich lediglich ein Field Goal von Marc Biedenkapp zu Buche schlug. Doch das 3:0 der Hausherren sollte nicht lange Bestand haben. Wurde ein Touchdown des Deutschen Meisters zunächst noch durch eine Strafe annulliert, bereitete direkt im Anschluss ein langer Pass auf Jörg Heckenbach den ersten Touchdown der Partie vor. US-Quarterback Matt Crockett brachte seine Farben mit einem „Sneak“ 7:3 in Front, eine Führung, welche die Lions den ganzen Tag nicht mehr abgaben.
Im zweiten Viertel baute Runningback Jabari Johnson die Führung der Niedersachsen, nach einem vorangegangenen fragwürdigen Call der Referees, auf 13:3 aus, wobei auch die anschließende Two-Point-Conversion von Kelvin Love erfolgreich war, und dies obwohl die Marburger auf der Hut und dem extrovertierte Receiver der Weg in die Endzone eigentlich schon verbaut war.(3:15). Wieder mit dem Ball und durch die Returns von Marcel Duft auch meistens mit guter Feldposition ausgestattet, leistete sich Quarterback Joachim Ullrich, der sich den ganzen Tag starkem Druck der bärenstarken Defensive Line der Löwen ausgesetzt sah, eine kostspielige Interception, die „NFLE Heimkehrer“ Lenny Green zum Touchdown zurücktragen konnte. (3:22) Noch vor dem Wechsel verkürzte Jerod Void aus kurzer Distanz auf 10:22, ein Touchdown, welcher den Gastgebern für die zweite Halbzeit zumindest eine gewisse Hoffnung gab.
Eben jener zweite Durchgang verstärkte den Eindruck der ersten zwei Viertel noch. Die Defense der Lahnstädter stand jetzt gut und erlaubte den Lions bis auf einen Touchdownpass von Zimmermann auf Heckenbach nicht mehr viel, jedoch produzierte die Offense der Mercenaries zwar Yards und First Downs, aber keine Touchdowns. Besonders bitter aus der Sicht der Hausherren waren die zwei Ballbesitze innerhalb der 10-Yard-Linie, die nicht in Zählbares umgemünzt werden konnten.
Die Mercenaries haben es nunmehr nicht mehr selbst in der Hand Südmeister zu werden und stellen zur Zeit auch keine Ansprüche auf die Krone, die theoretisch zum vierten Mal in Folge nach Hessen wandern könnte. „Stuttgart hat es selbst in der Hand den Südmeister zu erringen. Wir werden alles tun, am kommenden Samstag als Sieger vom Platz zu gehen, aber selbst dann sind wir auf fremde Hilfe angewiesen“, so die ernüchternde Erkenntnis von Linebacker Sebastian Lau direkt nach dem Schlusspfiff.