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20.08.2007: Der Favorit wankt, fällt aber nicht

(atb). Als großer Favorit, aber mit arg gerupftem Kader, traten die Marburg Mercenaries am Sonntag im Sepp Herberger Stadion in Weinheim an. Ohne 9 (!) Stammkräfte in der Defense, darunter die beiden US- Amerikaner Watkins und Banks, Tuch, Jahnke, Siebrecht, Clark, und Ochs, war man am Ende froh, das Spiel überhaupt gewonnen zu haben. Das dies bei den Weinheimern nur ein müdes Lächeln hervorrief war auch klar. Die Longhorns, bei denen etliche Spieler traditionell „both ways“ gehen lieferten den erwarteten Kampf und waren dem Sieg am Ende wohl näher als vorab erwartet.

Schon früh in der Partie wurde klar, dass es trotz bekanntem Game Plan schwierig sein würde Danny Washington zu kontrollieren. Bereits im ersten Drive legte der Nationalspieler 38 Yards hin, bevor Quarterback McBrayer den Angriff mit einem 16 Yard Tiouchdown Pass auf Kevin Moore abschloss. (7:0). Doch Marburg antwortete prompt. Nach schönen Pässen auf Duft und Pawelka, die sich aufgrund der Verletzungsmisere auch den Job des Cornerbacks teilten, war es letztendlich Jerod Void, der das Ei aus 4 Yards in die Endzone der Longhorns laufen konnte. (7:7) Im zweiten Viertel machten es sich die „Söldner“ dann durch einige unnötige Strafen selbst schwer, schenkten unter anderem eine Fumble Recovery wieder her, kamen jedoch mit einem blauen Auge davon, als die Weinheimer „nur“ ein Field Goal zur 10:7 Führung durch Killich erzielen konnten. Jetzt war es Zeit für die erste Mercenaries Führung der Partie. In recht kurzer Zeit, mit der eigenen 10 Yard Linie als ursprünglicher Line of Scrimmage, überquerte man das gesamte Feld und vollendete durch Touchdown Pass von Quarterback Joachim Ullrich, der insgesamt 290 Yards erwarf, auf Marcel Duft zum 14:10 Zwischenstand.

In der zweiten Halbzeit, die laut Auskunft von Präsident Carsten Dalkowski keinen guten Football mehr bot, verzichteten die Marburger zunächst auf die Dienste von Runningback Jerod Void, der eine schmerzhafte Zerrung erlitt und sich somit nahtlos in das bereits prall gefüllte „Mercenaries Lazarett“ einreihte. Doch seine Stellvertreter Gerner und Thiel hatten so ihre Probleme mit der starken Weinheimer Laufverteidigung, so dass Head Coach Brad Arbon immer wieder den tiefen Pass auspackte. In diesem Drive war es ein 31 Yards Pass auf Marc Biedenkapp, der die Basis für den anschließenden Touchdown bildet, den Filip Pawelka erzielen konnte. Auch die 21:10 Führung brachte indes keine Sicherheit ins Spiel der Gäste. Konnte man zunächst noch einen Fumble der Weinheimer sichern, gab man das Angriffsrecht anschließend - ebenfalls durch Fumble von Johannes Thiel - umgehend zurück. Und dieses Mal ließ sich der Aufsteiger nicht lange bitten. Unterstützt durch eine „Roughing the Kicker“ Strafe, die bei einem Punt den neuen ersten Versuch bescherte, machten Washington und McBrayer Meter um Meter zum Touchdown, den der Quarterback der Gastgeber aus kurzer Distanz erzielen konnte. Die anschließende Two-Point-Conversion schlug fehl, so dass die Mercenaries einen 21:16 Vorsprung mit in das letzte Viertel nehmen konnten.

Doch dieser letzte Spielabschnitt begann für die Nordhessen nicht wirklich gut. Ein verunglückter Snap bei versuchtem Punt resultierte in einem Safety für die Longhorns, die spätestens jetzt an einer echten Sensation schnupperten. Marburg versuchte nun Zeit von der Uhr zu nehmen und schickte wieder Jerod Void auf das Feld der einige wichtige First Downs erzielen konnte. Doch eine Chance sollten die Weinheimern noch bekommen. Ein ausgespielter vierter Versuch der „Söldner“ auf Höhe der Mittellinie misslang und die Offense der Hausherren erhielt das Angriffsrecht ein letztes Mal zurück. Allerdings nur für zwei Spielzüge. Dann machte Linebacker Kellen Pruitt mit seiner zweiten Interception des Tages auch die letzten Hoffnungen der Longhorns zunichte und besiegelte für seine Farben den wichtigen, wenn auch sehr knappen, 21:18 Sieg. „Am Ende fragt keiner danach wie man Spiele gewonnen hat, aber zugegebenermaßen war es heute wirklich kein guter Football den wir geboten haben“, so dass Schlussfazit des Mannes von der Syracuse University.

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