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01.07.2008: Der Süden lebt

Sah es in den Interconference Spielen vom Samstag noch nach einer absoluten Dominanz der Nord-Teams aus, revidierten die Mannschaften des Südens diesen Trend am Sonntag eindrucksvoll. Während die Munich Cowboys die Monarchen aus Dresden mit 30:3 klar in die Schranken weisen konnten, ließen sich auch die Mercenaries nicht lumpen und kehrten von ihrer Reise nach Berlin siegreich heim. Hinter ihnen lag ein beeindruckendes 29:22 gegen die Adler, dessen wichtigste Erkenntnis war, dass auch die beste Defense der Liga nicht unüberwindlich ist.

Das Spiel war von Anfang an durch große Ausgeglichenheit geprägt. Keine der Mannschaften konnte sich mit mehr als einem Touchdown absetzen und auch die Statistiken sprachen diesbezüglich eine eindeutige Sprache. Ein Yard trennte beide Teams am Ende in der Kategorie „Total Offense Yards“, wobei gerade die Berliner mangels eines funktionierenden Laufspiels fast ausschließlich durch die Luft agierten. Insgesamt 47 Passversuche standen bei Spielschluss für Quarterback Brett Hall zu Buche.

Den ersten Touchdown der Partie konnten die Gäste aus Hessen erzielen. Nachdem der erste Drive noch durch eine Interception beendet wurde, nahm man das Geschenk in Form eines „Fumbles“ dankend an und schickte Runningback Sean Cooper auf die Reise. Nach insgesamt acht Läufen in diesem Drive vollendete der kleine Ballträger aus 2 Yards Entfernung. Aufgrund einer Flagge beim anschließenden Extrapunkt, spielten die „Söldner“ die Two-Point-Conversion erfolgreich aus, als Ullrich seinen Tightend Florian Bambuch in der Endzone bediente. Nach einer Interception durch Tobias Ochs zeigte sich Wide Receiver Sebastian Judis für den ersten Drive der Berliner fast alleinverantwortlich, als er immer wieder die Lücke in Marburgs Passverteidigung fand. Seine Punkte, nebst Kick durch Thomas Schwambach sorgten für den 7:8 Anschluss. Das zweite Viertel blieb dann punktelos.

Im dritten Spielabschnitt kamen zunächst die Hausherren besser ins Spiel. Wiederum war es Sebastian Judis, der den Touchdown zum 13:8 erzielte, und auch ansonsten zu den auffälligsten Akteuren des Tages zählte. Offensichtlich inspiriert durch den Erfolg, wurde im Anschluss die Two-Point –Conversion ausgespielt. Thomas Emslander – auch mit 10 Receptions an diesem Nachmittag – fuhr die Punkte zum 15:8 ein. Doch dieser erstmalige Rückstand warf die Mannschaf von Head Coach Sebastian Tuch nicht aus der Bahn. Der Game Plan von Offensive Coordinator Patrick Hansen, der die gesamte Spielzeit über gut funktionierte, wurde in die Tat umgesetzt, wobei vor allem die „Play Action Pässe“ zum Erfolg führten. Nächster in der Reihe der „Scorer“ war dann Marcel Duft, der von Jo Ullrich aus 18 Yards bedient wurde, bevor er – offensichtlich auf den Geschmack gekommen – das Kunststück Anfang des letzten Viertels wiederholte. Dieses Mal trug Duft das Ei über 44 Yards in die Endzone der Berliner. Doch die 22:15 Führung stand auf wackligen Beinen. Quarterback Brett Hall, den ganzen Nachmittag über nur ein Mal gesackt, schaffte es immer wieder seine Receiver mit kurzen Pässen ins Spiel zu bringen. Und als sich sämtliche Zuschauer dann schon auf den Pass eingestellt hatten, war es René Csonka vorbehalten einen der wenigen erfolgreichen Laufversuche zum 22:22 Ausgleich abzuschließen. Die Spannung erreichte nun ihren Höhepunkt, während Quarterback Jo Ullrich ganz cool blieb. Mit einer guten Mischung aus Lauf-, und Pass brachte man sich an der 25 Yard Linie der Adler in gute Feldposition, von wo aus Receiver Chris Würz das Ei mit einem „Backside Slant“ to the house trug. Stephan Bauers Extrapunkt stellte das 29:22 her und nun war es an der Defense der Lahnstädter den Sieg nach Hause zu fahren. Insgesamt 30 yards bewegte sich die Adler-Offense noch vorwärts, bevor Hall beim ausgespielten vierten Versuch die Ideen ausgingen. 

Ein Sieg, der die Mercenaries im Kampf um den Titel des Südmeisters und damit dem Heimrecht in den Play-Offs einen großen Schritt nach vorne bringt. Insbesondere die Offense, die noch im Hinspiel große Probleme mit der „Berliner Mauer“ hatte, drückte dem Spiel nachhaltig ihren Stempel auf. 29 Punkte jedenfalls hat in diesem Jahr gegen die Berliner noch keiner erzielt. Noch in dieser Woche sollen weitere Veränderungen im Kader der Mercenaries bekannt gegeben werden. „Wir sind vor dem Stichtag des 30.06. noch einmal aktiv geworden und haben uns punktuell verstärkt“, so Präsident Carsten Dalkowski.