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11.09.2009: Hält die "Berliner Mauer"?

Die Footballer der Marburg Mercenaries fahren mit einer Riesenportion Selbstvertrauen in die Hauptstadt, um am Sonntag gegen die Berlin Adler im Halbfinale um die Deutsche Meisterschaft zu spielen. "Nach der holprigen Saison mit viel Verletzungspech und den unvorhergesehenen Trainerswechseln hat sich die Mannschaft die Teilnahme an dem Halbfinale redlich verdient," erklärt Pressesprecher Arik Bredendiek und verspricht den Berlinern einen heißen Tanz. Nach dem glücklichen Sieg in der Verlängerung gegen Dresden sind die Marburger voller Tatendrang, um auch die nächste Überraschung perfekt zu machen. Runningback Cooper ist in der Form seinen Lebens und auch die Defense um den Amerikaner Jason Kelly hofft in Berlin an die Leistungen in der ersten Halbzeit im Viertelfinale anknüpfen zu können.

Mehr als die Rolle des "unangenehmen Underdogs" wird man den "Söldnern" allerdings am Sonntag in Berlin nicht zuschreiben können. Mit den Berlin Adlern stellt sich die wohl derzeit beste Mannschaft der GFL den Mercenaries in den Weg. Zwar gehört die Offensive der Hauptstädter nicht zu den Top-Angriffs-Maschinen der Liga, aber mit Runningback McCants hat man eine brandgefährliche Angriffswaffe in jeder Formation, die durch den soliden amerikanischen Quarterback Grant nicht gerade verschlechtert wird. Das Prunkstück der Berliner ist aber die Verteidigung. Nicht nur in diesem Jahr hat sie sich den Spitznamen "Berliner Mauer" zu Recht verdient. So hat man mit Oliver Flemming wohl den besten europäischen Passverteidiger im Team und das Linebacker Trio O´Neal, Friedrich und Nowak sucht in der German Football League wohl Ihresgleichen.

Somit heisst es wohl erneut "stoppt den Cooper" für das gegnerische Team. Gelingt das nicht, wird es aller Voraussicht eine offene Begegnung, in der auch die Marburg Mercenaries durchaus ihre Chancen haben. "Wir arbeiten diese Woche akribisch daran, einen Weg durch die herausragende Verteidigung der Berliner zu finden," so Co-Trainer Tony Chesney und auch Interims Headcoach Filip Pawelka ist voll der Zuversicht: "Unsere Offense besteht ja auch nicht nur aus Cooper, auch unser Passangriff ist nicht von schlechten Eltern," so Pawelka, "und auch den muss man auch erstmal stoppen können."

Der Berliner Headcoach Shuan Fatah kann am Sonntag auf seine komplette Mannschaft zurückgreifen, alles andere als ein Sieg zählt somit auch für die Adler nicht. "Wir haben Heimrecht und stellen das stärkste Team der GFL, allein das muss schon Ansporn genug sein, um gegen die Mercenaries deutlich zu gewinnen," erklärt auch Offense Tackle Andre Mathes, der die vorherigen Spielzeiten noch im Dress der Marburger gespielt hat, inzwischen aber zu den Trainingseinheiten von Frankfurt nach Berlin eingeflogen wird.

Auch in diesem Punkt werden die unterschiedlichen Ausgangspositionen der beiden Mannschaft bewusst. Auf der einen Seite mit Marburg eine Mannschaft ohne richtigen Trainer, die sich mit eisernem Willen und mit viel Einsatz in das Halbfinale vorgekämpft hat. Auf der anderen Seite eine Truppe, die - auch gerade wegen der ausschweifenden Einkaufspolitik - bereits schon vor Saisonbeginn als Favorit auf die Meisterschaft gehandelt wurde und mit erfahrenen Trainern wie Shuan Fatah, Lee Rowland oder auch dem sagenumwobenen Thomas Breddermann gespickt ist.

Die Mercenaries machen sich bereits am Samstag auf den Weg in die Hauptstadt und werden dabei auch von einigen Fans begleitet, die es sich nicht nehmen lassen, ihre Mannschaft auch im entfernten Berlin zu unterstützen. Unterstützung haben die "Söldner" auch vom heimischen Bundestagsabgeordneten Sören Bartol erhalten, der persönlich seine Glückwünsche an Präsident Carsten Dalkowski richtete und "viel Erfolg" in seiner zweiten Heimat wünschte.

Die Marburger kommen also mit einer Menge Rückenwind und mit viel selbst erkämpfter Zuversicht zu den Adler. Ob die "Berliner Mauer" dem standhalten wird, ist eine Frage, die sich noch nicht einmal mehr die Experten trauen zu beantworten. Kick-Off der mit Spannung erwarteten Partie ist Sonntag, 15.00 Uhr im Berliner Friedrich-Jahn-Stadion (Prenzlauer Berg).

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