16.08.2010: Pflichtsieg mit Schönheitsfehler
(atb). Zu einem völlig ungefährdeten und auch in der Höhe verdienten 55:7 Sieg kamen die Marburg Mercenaries am Wochenende bei ihrem Heimspiel gegen die Munich Cowboys. Ein konzentriertes erstes Viertel reichte bereits, um die lediglich mit der Mindestanzahl von Spielern angetretenen Bayern zu bezwingen.
Das Spiel war erst wenige Minuten alt, als Wide Receiver Brandon Langston – gerade erst von einem Heimaturlaub in den USA zurückgekehrt – aus über 50 Yards zum 7:0 in die Endzone der Münchner lief. (Extrapunkt Peter Müller) Die Cowboys bekamen anschließend kein Bein auf den Boden. Quarterback Travis Harvey befand sich kontinuierlich auf der Flucht und bereits zu dieser Phase, und in unglücklicher Feldposition, ausgespielte vierte Versuche brachten kein neues First Down. Ganz anders die Mercenaries. Stets brauchte man nur wenige Spielzüge, um – wie beim zweiten Touchdown des Tages von Karol Czapinski – zu punkten. Dabei ließ man sich auch von Missgeschicken, wie einem Fumble von Joe Sturdivant, nicht aufhalten sondern holte sich das Angriffsrecht durch einen eroberten Ball von Basti Lau postwendend wieder zurück. Runningback Patrick Trumpfheller brauchte von dort wiederum nur einen Spielzug, um auf geradem Wege und „untouched“ zum 21:0 zu sprinten. Doch damit war das erste Quarter noch immer nicht vorbei. US-Import Deante`Battle, der zum ersten Mal nach überstandener Verletzung ohne Knieschiene spielte, trug eine Interception zum 28:0 zurück. Das Spiel war entschieden, Marburg nahm einen Gang raus und die spärliche Kulisse im Georg-Gaßmann-Stadion konnte sich auf einen geruhsamen Nachmittag einstellen.
Anfang des zweiten Viertels entriss Joe Sturdivant seinem Gegenspieler den Ball und ebnete so den Weg für Trumpfhellers zweiten Touchdown, wobei zuvor die meisten Meter in diesem Drive von Nationalmannschafts Runningback Danny Washington zurückgelegt wurden. (35:0) Die Konzentration bei den „Söldnern“ ließ nun erkennbar nach. Trumpfheller leistete sich in dieser Phase einen Ballverlust und auch der ansonsten so zuverlässige Langston ließ den ein oder anderen fangbaren Ball fallen. Trotzdem reichte es noch vor der Pause zu einem weiteren – seinem dritten – Touchdown durch Patrick Trumpfheller, der somit in beiden Spielen gegen München addiert sieben Touchdowns erzielte.
Nach dem Wechsel wurde es merklich ruhiger auf dem Rasen. Beide Mannschaften taten nur noch das Nötigste. Zunächst spuckte Receiver Karol Czapinski den Ball nach Pass von Ullrich wieder aus, anschließend gelang seinen Mannschafskameraden Johannes Kraft und Joe Sturdivant jeweils eine Interception. Der eigentliche Aufreger der Partie lag dann auch nicht mehr in den 14 Punkten durch Europameister Bastian Nau (Touchdown Pass Johannes Hoppe) oder im „Ehrentouchdown“ der Cowboys begründet. Für den größten Aufreger der zweiten Halbzeit sorgten die Referees, die Offensive Liner Lars Hampel ohne vorherige Verwarnung vom Feld warfen und so einen Einsatz des Nationalspielers auf unbestimmte Zeit verhindern. Auch neutrale Beobachter der Begegnung merkten nach dem Schlusspfiff an, dass man diese an sich harmlose Situation in einem fairen Spiel auch anders hätte lösen können.
Am Ende stand ein 55:7 zu Buche. Ein Spiel in dem die Mercenaries nicht wirklich gefordert wurden und welches mit der „ejection“ von Hampel einen unnötigen, negativen Höhepunkt hatte. Die volle Konzentration der Marburger gilt ab jetzt dem Spitzenspiel am 22.08. gegen die Tabellenführer der GFL Gruppe Nord, die Kiel Baltic Hurricanes.