19.08.2010: Das Wochenende der (Vor)entscheidungen
(atb). Der GFL- Spielplan hat es gut gemeint mit Deutschlands Footballfans. Am kommenden Wochenende treffen die zur Zeit besten vier Mannschaften der German Football League in direkten Duellen aufeinander, um eine Vorentscheidung in ihren jeweiligen Gruppen herbeizuführen. Am Samstag kämpfen die Berlin Adler und Schwäbisch Hall Unicorns um ihre wahrscheinlich letzte, realistische Chance auf den ersten Tabellenplatz, während es im Showdown einen Tag später für die Marburg Mercenaries und die Gäste aus Kiel darum gehen wird, die Pole Position zu behaupten und sich so das begehrte Heimrecht für die anstehenden Play Offs zu sichern.
Entsprechend groß ist dann auch die Anspannung im Lager der heimischen „Söldner“ die sich bei einer Niederlage ganz schnell auf dem zweiten Tabellenplatz wiederfinden könnten. „In diesem Spiel werden ganz klar die Weichen für den weiteren Saisonverlauf gestellt“, so Linebacker Bast Lau, der sich mit seiner Defense auf ein hartes Stück Arbeit einstellt. „Kiel ist stark und seit unserem ersten Aufeinandertreffen sicherlich noch besser geworden. Aber auch wir haben die Abstimmungsprobleme so langsam hinter uns gelassen, einige Verletzte wieder an Bord und gehen mit breiter Brust in den Nord-Süd Gipfel.“ Das Hinspiel an der Ostsee hatten die Mannen von Head Coach Joe Roman durch einen Touchdown von Allzweckwaffe Joe Sturdivant aus der „Wildcat Formation“ kurz vor Schluss mit 22:19 gewinnen können. Bis zu diese Zeitpunkt immer noch die einzige Niederlage der Baltic Hurricanes, die unter anderem den amtierenden Deutschen Meister aus Berlin schon zwei Mal bezwingen konnten.
Die Mercenaries, die sich nach der langen Pause letzte Woche beim 55:7 Sieg gegen die Munich ein wenig den Rost abklopfen konnten, können fast in Bestbesetzung antreten. Lediglich hinter dem Einsatz von Manuel Schwede, der sich gegen München verletzt hatte und Lars Hampel, der gegen die Cowboys des Feldes verwiesen worden war, steht noch ein Fragezeichen. Bei Hampel läuft der Einspruch noch, den die Marburger mit Videomaterial und Aussagen der Gegner begründeten. „Es ist klar ersichtlich, dass es sich nicht um Vergehen gehandelt hat, welches einen Feldverweis hätte nach sich ziehen dürfen. Insofern hoffen wir noch auf das Aufheben der Sperre durch Beschluss“, so Präsident Dalkowski. Dabei ist selbstverständlich klar, dass im Bereich der Offensive Line im Training zweigleisig gefahren wird, um auch ohne den Nationalmannschaftsguard dagegen halten zu können.
Kiel selbst hat seit dem ersten Spieltag nicht mehr verloren und strotzt daher vor Selbstvertrauen. Mit Jeff Welsh haben die „Canes“ einen erfahrenen Spielmacher, der jederzeit darauf bauen kann, dass seine Anspielstationen Julian Dohrendorf und Damien Linson das Ei sicher fangen. Beide gehören statistisch zu den Top 5 Receivern in der GFL. Das Laufspiel erfolgt als „time sharing“ Modell, wobei Simon Sommerfeld und der Engländer Jermaine Allen zusammen auf über 100 Yards pro Spiel kommen. In der Defensive ragen die beiden US-Amerikaner Rich Gardner (Cornerback) und Dave Philistin (Linebacker) heraus. Diese Unit , statistisch die beste der GFL, hat mit Christopher Rieck, Lenny Green und Maximilian Robert Grewe allerdings auch drei frischgebackene Europameister mit der Deutschen Nationalmannschaft in ihren Reihen.
Es ist das Wochenende der (Vor)entscheidungen und für alle Marburger Sportfans Anreiz genug am Sonntag um 16.00 Uhr in das Georg-Gaßmann-Stadion zu kommen um ihre heimischen „Söldner“ zu unterstützen. „Wir hoffen auf ein volles Haus und sind für jede Unterstützung dankbar. Kiel ist der Top Gegner dieses Jahr, so dass sich ein Besuch auf jeden Fall lohnen wird“, so Dalkowski, der jüngst seinen 43. Geburtstag feierte.