06.06.2011: Knapper 39-30 Sieg bei den Stuttgart Scorpions
Dabei legten die "Söldnern" wieder los wie die Feuerwehr, bereits nach wenigen Spielminuten stand es 13:0 für die Lahnstädter. Quarterback Joachim Ullrich war unter den Augen von Nationalmannschaftstrainer Brad Arbon gut aufgelegt und fand seine Anspielstationen nach Belieben. So konnte sich zunächst WR Fithi Stephanos über einen tollen Touchdown freuen und dann bediente Ullrich WR Phillip Prohaska mustergültig, um kurz danach Rocky Ciasulli in der Endzone zu finden (PAT Peter Müller). Dann wachten die Gastgeber aber auch langsam auf. Vorbereitet durch einige bullige Läufe von RB Patrick Scott kam auch QB Daniel Polk besser ins Spiel. Mit einem sehenswerten Pass auf WR Fabian Weigel verkürzten die Scorpions auf 13:7 (PAT Sascha Wurster).
Die Offense der Marburger lies aber nicht lange mit einer Antwort auf sich warten. Erneut ein Pass von Ullrich auf Prohaska und es stand nach geglückter 2-Point-Conversion (Ciasulli) sofort wieder 21:7. Aber auch die Stuttgarter antworteten prompt und ließen die Passverteidigung der Lahnstädter ein ums andere Mal schlecht ausssehen. Noch vor der Halbzeit erzielte WR Wesley Pittman den 21:14 Anschluss (PAT Wurster), um dann kurz darauf gleich den 21:21 Ausgleich folgen zu lassen. Erneut ein Pass von Polk fand den nicht ausreichend gedeckten WR Lasse Ahlgrimm in der Endzone der Marburger.
Doch die Mercenaries, und in dieser Pahse besonders die Offense von Koordinator Jeff Green, wollten das Spiel nicht so einfach aus der Hand geben. Bevor der Pausenpfiff ertönte gelang Rocky Ciasulli ein Touchdown zur 27:21 Führung. Da allerdings der Extrapunkt geblockt wurde und sogar bis in die Endzone der Gäste returniert wurde, ging es mit einem engen 27:23 Vorsprung in die Kabinen.
Nach der Pause erzielten die Schwaben zwar dann die erstmalige Führung durch einen Lauf ihres Spielmachers (27:30), doch der glänzend aufgelegte Ulrich ließ sich davon nicht beeindrucken und holte durch seinen fünften TD-Pass die Führung umgehend zurück (33:30, 2PC misslungen). Diesen Vorsprung sollten die Mercenaries dann bis zum Ende auch nicht mehr hergeben. Verstärkt durch die Nachzügler Sean Averhoff und Benjamin Sheppard, die es aufgrund beruflicher Verpflichtungen nicht rechtzeitig zum Spielbeginn nach Stuttgart geschafft hatten, lies die Verteidigung immer weniger Raumgewinn zu und forcierte dann auch den spielentscheidenen Fehler von QB Polk. Unter Druck gesetzt warf der Amerikaner einen langen Pass erstmalig zu ungenau und Safety Ryan Bass bedankte sich mit einer Interception und einem Return über das halbe Feld.
Diese Chance lies sich der Angriff der Marburger an diesem Tag nicht entgehen. Ein TD-Lauf von Clark zum 30:39 war die logische Konsequenz. Mit diesem Spielstand wurden letztmals die Seiten gewechselt. Und da die Verteidigung der Mercenaries nun immer besser ins Spiel fand, kam man nicht mehr ernsthaft in Bedrängnis und konnte somit den letztlich auch verdienten Sieg mit auf die Heimreise nehmen.
"Die Offense kommt immer besser in Fahrt, an unserer Passverteidigung müssen wir aber noch arbeiten," war das Fazit von Headcoach Joe Roman nach dem nervenaufreibenden Spiel, der seine noch junge Truppe aber gleichzeitig wieder in Schutz nimmt. "Unsere Coverage ist meistens gut, wir müssen nur lernen, dann auch das Play zu machen und nicht zuzuschauen, wie die Gegner die Bälle fangen," so der Trainer. "Aber das bekommen wir noch hin, unsere Saison hat ja quasi gerade erst angefangen," weiß auch Defensive Back Coach Sergej Schmidt.
Die Mercenaries haben nun drei Heimspiele in Folge und wollen mit einer weißen Weste in die WM-Pause im Juli gehen. Gegner bei den Heimspielen sind neben den Munich Cowboys (12. Juni) abermals die Stuttgart Scorpions (19. Juni), bevor man mit den Saarland Hurricanes am 26. Juni die Klingen kreuzt.