20.06.2011: Ungefährdeter Sieg gegen Stuttgart
(atb.) Manch ein Zuschauer im Georg-Gaßmann-Stadion rieb sich verwundert die Augen. Sollte der heutige Gegner wirklich jene Mannschaft sein, welche die Mercenaries noch vor 14 Tagen an den Rand einer Niederlage gebracht hatte, bevor der knappe 39:30 Sieg feststand? An diesem Sonntag Nachmittag im Georg-Gaßmann-Stadion deutete jedenfalls nichts darauf hin, präsentierten sich die Stuttgarter - vor allem in der ersten Halbzeit - doch emotionslos und ohne Biss, ließen die 24 Punkte des ersten Durchganges einfach über sich ergehen und gaben jedwede Siegchance damit schon früh aus der Hand.
Aber der Reihe nach: Marburg begann stark in Offense und Defense, nutzte gleich die ersten beiden Drives zu Punkten in Form eines Joe Clark Touchdowns und führte so bereits zum Ende des ersten Viertels mit 14:0. Meistbeschäftigter Mann bei den Scorpions war zu diesem Zeitpunkt Punter Sascha Wurster, der das Ei mit schöner Regelmäßigkeit zum Gegner zurückbefördern durfte. Auch das zweite Quarter brachte kein verändertes Bild. Marburg schaltete nach Belieben, sah sich wenig Gegenwehr ausgesetzt und erhöhte so folgerichtig auf 21:0 als Quarterback Ullrich seinen Receiver Fithi Stefanos in der Endzone fand. Kurz vor dem Wechsel konnte dann noch Marburgs neuer Kicker, der Ungar Cjaba Majoros, zeigen, dass er mit einem mächtigen Bein ausgestattet ist, als er nahezu mühelos aus 46 Yards über die Stange traf. Einziger Wehrmutstropfen der ersten Halbzeit war eine Interception von Ullrich, für die sich Nationallinebacker Jasson Scott verantwortlich zeigte.
Nach dem Wechsel sah man zwar auf der „Emotionalitätsskala“ der Schwaben einen deutlichen Ausschlag nach oben, am Spielverlauf änderte dies indes nichts. Wurde zunächst noch ein Fumble-Return-Touchdown von Benjamin Sheppard aufgrund eines Regelverstoßes beim anschließenden Block versagt, war es kurze Zeit später Wide Receiver Philip Prohaska der von Ullrich mustergültig bedient das 30:0 erzielte, bevor Peter Müller per Kick Punkt Nr. 31 besorgte. Jenem Peter Müller war es dann auch per Field Goal vorbehalten, die aus heimischer Sicht letzten Punkte der Partie zu erzielen. Sein Field Goal aus 27 Yards bedeutete den 34:0 Zwischenstand, bevor man auf Seiten des Heimteams anfing munter durchzuwechseln. Was danach kam war nur noch wenig erwähnenswert, bis auf eine Interception von Christian Graw und die Tatsache, dass sich Marburgs Runningback Joe Clark auch bei diesem Spielstand nicht zu schade war, nach verlorenem Fumble quer über das gesamte Spielfeld zu sprinten, um den Return Touchdown zu verhindern. Zwar wurde dieser letztendlich nur aufgeschoben, da Scorpions-Quarterback Steffen Haenel schon im nächsten Spielzug aus kurzer Distanz zum 34:7 vollendete, jedoch zeigte diese Szene noch einmal eindrucksvoll, dass die Mercenaries bei der Wahl des Ballträgers was Fähigkeiten und Einstellung angeht vor der Saison ein glückliches Händchen bewiesen haben.