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15.09.2011: Acht Teams wollen nach Magdeburg

(afvd) Am 17. und 18. September beginnen die Play-offs um die Deutsche Meisterschaft im American Football mit den Viertelfinals in Kiel, Schwäbisch Hall, Möchengladbach und Marburg. Eine Woche später werden die beiden Teams ermittelt, die am 8. Oktober 2011 in der Magdeburger MDCC-Arena um den 33. Titel spielen werden. Nach den knapp 100 Punktspielen der Punktrunde in GFL Nord und Süd geht es in den sieben mit Spannung erwarteten verbleibenden Partien für die Beteiligten nun um alles oder nichts, fordert das unbarmherzige System der K.O-Runde seinen Tribut.

Ohne Wenn und Aber gilt dies natürlich vor allem für die Favoriten, namentlich die beiden Gruppensieger aus Norden und Süden: Titelverteidiger Kiel Baltic Hurricanes und die Schwäbisch Hall Unicorns, die als einziges Team ungeschlagen in die Endrunde 2011 einziehen und damit auch europaweit derzeit eine Sonderstellung einnehmen. Mindestens für diese beiden Klubs kann es kaum Zweifel über die Zielsetzung geben, wenngleich für die Unicorns bereits das Erreichen des Finales schon der größte Erfolg der Vereinsgeschichte wäre. Die Schwäbisch Haller sind einer von zwei Play-off-Teilnehmern dieses Jahres, die noch nie im German Bowl standen.

Der Zweite sind die Mönchengladbach Mavericks, einer der beiden Neulinge in der GFL Nord, die es beide auf Anhieb in die Play-offs schafften. Für die Düsseldorf Panther, sechsmaliger Deutscher Meister, ist es allerdings eher eine Rückkehr zu den Verhältnissen, die der Verein in den 80er oder 90er Jahren gewohnt war, auch wenn die GFL-Play-offs für das aktuelle Team nach langen Jahren der Zweitligazugehörigkeit im ersten Jahr nach dem Aufstieg natürlich absolutes Neuland sind.

Vor allem den Partien dieser beiden gilt im Viertelfinale besondere Aufmerksamkeit. Mönchengladbach empfängt die Stuttgart Scorpions, die zum 14. Mal in Folge die Endrunde erreichten und damit neuer Co-Rekordhalter in der GFL-Geschichte sind (zwischen 1989 und 2002 waren auch die Cologne Crocodiles 14 Mal in Folge dabei). Ebenso wie beim Gastspiel der Düsseldorfer in Marburg ist naturgemäß in diesen beiden Duellen der Gruppenzweiten und -dritten die Ausgangslage recht ausgeglichen. Von den 14 Interconference-Spielen der Saison 2011 gewannen die Nord-Teams acht, die Süd-Teams sechs, wobei allerdings Mönchengladbach und Düsseldorf zu den Mannschaften gehörten, die beide ihre Partien gegen die Süd-Neulinge gewinnen konnten.

In einem Fall kommt es im Viertelfinale zu einer Neuauflage der Interconference-Spiele, wenn die Schwäbisch Hall Unicorns Gastgeber des letztjährigen Vizemeisters Berlin Adler sind. Mit 34:17 und 38:24 haben die Unicorns in der Saison gewonnen und gehen so auch favorisiert in das dritte Spiel gegen das Hauptstadt-Team. Das setzt auf Routine - die Berliner sind zum insgesamt 22. Mal in der Endrunde dabei und wollen nach ihrem 49. Play-off-Spiel möglichst noch dieses Jahr auch das 50. Jubiläumspiel bestreiten dürfen - und einige alte Footballer-Weisheiten. Danach gilt es zum einen gemeinhin als schwierig, ein und denselben Gegner dreimal in einem Jahr zu schlagen, weil jede Niederlage für das nächste Spiel strategische Vorteile eröffnet. Zum anderen soll es gerade in Play-off-Spielen vor allem auf die Leistung der Verteidigung ankommen („Defense wins championships“) - und der Angriff der Unicorns erzielte in den Punktspielen zwar fast eineinhalb Mal so viele Punkte wie das nächstbeste Team aus Kiel, die Verteidigung kassierte dafür aber fast 20 Gegenpunkte pro Spiel.

In Teilen sind die statistischen Kenndaten jedoch sicher Makulatur: Schwäbisch Hall und zum Beispiel auch Kiel haben in ihren letzten Punktspielen bereits mit der Gewissheit gespielt, Platz eins sicher zu haben. Da kam es dann mehr darauf an, Leistungsträger zu schonen und den kommenden Gegnern nicht allzu viel Einblick in das tatsächlich vorhandene spielerische Potenzial zu geben. Insofern sind sich die Munich Cowboys ihrer Außenseiterrolle in Kiel sehr wohl bewusst, zumal sie die weiteste in der GFL denkbare Anreise zu schultern haben. Die Münchner reisen aber am Tag vor dem Spiel an, um ihr Duell gegen den Meister ausgeruht angehen zu können. Minimalziel sei es, so hieß es aus München, mit Leidenschaft mindestens einige Male die erwartete lautstarke Kulisse zum Verstummen zu bringen. Die Erfahrung der beiden letzten Jahre, als Kiel im Viertelfinale sich unter ähnlichen Voraussetzungen jeweils nur sehr knapp gegen Stuttgart durchsetzen konnte, zeigt, dass auch die Baltic Hurricanes dadurch aus dem Rhythmus gebracht werden können.

Viertelfinale am 17./18. September

  • Schwäbisch Hall Unicorns - Berlin Adler
  • Mönchengladbach Mavericks - Stuttgart Scorpions
  • Kiel Baltic Hurricanes - Munich Cowboys
  • Marburg Mercenaries - Düsseldorf Panther

Halbfinale am 24./25. September
(Heimrecht beim in der Punktrunde besser platzierten Team)

  • Schwäbisch Hall / Berlin - Mönchengladbach / Stuttgart
  • Kiel / München - Marburg / Düsseldorf

Finale am 8. Oktober in der MDCC-Arena Magdeburg

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