10.05.2012: DeutscheBKK Season Opener in Stuttgart
Sportlich dürfte Schwäbisch Hall kein Wellness-Aufenthalt in Stuttgart erwarten. Seit beide gemeinsam in der GFL spielen, haben sie sich einen andauernden und insgesamt auf Augenhöhe geführten Kampf um die Vorherrschaft in Baden-Württemberg geliefert. Stuttgart war 2007 selbst in den German Bowl vorgestoßen und seit 1998 Jahr für Jahr eines der acht Play-off-Teams (GFL-Rekord). Der Meisterschafts-Coup des Nachbarn wird nun eine ganz besondere Motivation darstellen, die sportlichen Verhältnisse wieder neu zu ordnen. Bereits im letzten Jahr erzielten die Stuttgarter gegen Schwäbisch Hall mit 59 Zählern aus den zwei Spielen die meisten aller Unicorns-Gegenpunkte, normalerweise genug, um zwei Spiele gewinnen zu können - nur gegen die Ausnahme-Unicorns von 2011 war das allerdings immer noch zu wenig.
Ein neuerliches Punktefestival muss allerdings nicht erwartet werden, beide Mannschaften haben sich in der Saisonpause vor allem um Verstärkungen ihrer Verteidigungsreihen bemüht. Dass auch das zähe Ringen um jeden Yard gegen gut stehende Defenses sich letztlich zu einem sich immer mehr zuspitzenden Football-Drama entwickelt, war letzte Woche in Berlin zu erleben. 5.137 Zuschauer - mehr als je zuvor zu einem Football-Bundesliga-Punktspiel in der Hauptstadt - kamen dabei in den Genuss des aufopferungsvollem Kampfes von Aufsteiger Berlin Rebels gegen den sechsfachen Meister Berlin Adler. Erst am Schluss setzte sich der Favorit etwas glücklich mit 17:16 durch.
Neben dem DeutscheBKK Season Opener in Stuttgart sollte auch der Heimauftakt von Wiederaufsteiger Hamburg Blue Devils gegen Braunschweig, die Wiederauflage des GFL-Klassikers der 90er Jahre, den Trend der vorgezogenen GFL-Spiele fortsetzen können: Mehr als 10.000 Zuschauer kamen zu den ersten drei Partien 2012. Die (durchaus berechtigte) Hoffnung der Anhänger der Aufsteiger, ihre Mannschaften werden mithalten können, und die Terminierung besonderer Spiele zu Saisonbeginn haben der GFL einen überaus vielversprechenden Saisonstart 2012 beschert, der Appetit auf mehr macht. Interessant in diesem Zusammenhang auch der Saisonstart in der GFL 2 mit vier Spielen am letzten Wochenende: Nicht nur im direkten Aufsteiger-Duell zwischen Osnabrück und Hildesheim siegte ein Neuling, auch in den übrigen drei Partien gewann jeweils ein Aufsteiger gegen ein "alteingesessenes" Team. Alle vier Spiele wurden dabei mit maximal einem Touchdown Differenz entschieden. Dies bestätigt einmal mehr den Eindruck der letzten Jahre, dass die GFL 2 inzwischen zu einem idealen Unterbau der GFL geworden ist. Und wer sich aus diesem "Stahlbad" letztlich für den Aufstieg in die erste Liga qualifiziert, bringt dann auch alle Voraussetzungen mit, die GFL zu bereichern.