24.09.2012: Die Saison 2012 ist beendet
(atb). Mit einer unglücklichen 21-35 Niederlage im Viertelfinale um die Deutsche Meisterschaft fand die Saison 2012 der Marburg Mercenaries an einem nasskalten Samstagabend in Berlin ihr jähes Ende. Von einem unverdienten Sieg der Hauptstädter zu sprechen verbietet sich aufgrund des Spielverlaufes und dennoch gab es in dieser Partie Schlüsselszenen, die die Waage durchaus zugunsten der Hessen hätte kippen lassen können. Doch dazu später mehr...
Vor rund 1.200 Zuschauern im Friedrich-Ludwig-Jahn-Stadion kamen die Berlin Adler deutlich besser aus den Startlöchern als die Gäste. Gerade die in der regulären Saison so starke Laufverteidigung der "Söldner" zeigte sich ein ums andere Mal nicht auf der Höhe des Geschehens und kassierte bereits im ersten Drive die Quittung in Form eines 42 Yard Laufes von Runninback Malone zum 7:0. Auch Marburgs Offense zeigte sich zu Beginn mit wenig Durschlagskraft und blieb unter anderem bei einem ausgespielten vierten Versuch erfolglos. Im zweiten Quarter dann ein Lebenszeichen der Mercenaries. Jimmy Yock, an diesem Abend und während der gesamten Saison Marburgs beständigster Tackler, sorgte für einen Ballverlust der Adler und begrub das Spielgerät anschließend auch direkt zum Ballbesitz für seine Farben unter sich. Doch ein offensives Erfolgserlebnis ließ weiter auf sich warten. Das Laufspiel um den zuletzt so starken Eddie Vachon kam nicht recht in Tritt und als der Ex- Darmstadt Diamond David Leisegang dann auch noch einen Punt der Marburger blocken konnte, befand sich die eigene Defense an der eigenen 21 Yard Linie bereits wieder mit dem Rücken zur Wand. Und diese Wand rückte nach dem Touchdown von Alex Good auf seinen Receiver Ohnberg immer näher, sah man sich doch nun nichut nur einem 0:14, sonder gleichzeitig einer Mannschaft gegenüber, die nicht gerade dafür bekannt ist eigene Fehler zu produzieren. Doch gerade ein solcher unterlief Quarterback Good im ersten Durchgang dann doch noch, als ein kurzer Pass von Mercenaries- Corner Paolo Montalbano mustergültig abgefangen werden konnte. Zählbares sprang vor dem Wechsel jedoch nicht mehr dabei heraus, im Gegenteil mussten sich die Mercenaries glücklich schätzen, dass ein Field Goal Versuch von Benjamin Scharweit aus 40 Yards an den Stangen hängen blieb. Nach der Pause kam dann ein wenig mehr Leben in die Partie. Bereits im zweiten Spielzug fand Quarterback Joachim Ullrich - der in der ersten Halbzeit nur mickrige 23 Yards erzielen konnte - in seinem "Abschiedsspiel" Matt Shepherd tief über rechts und sorgte somit für den 7:14 Anschluss. Doch dieser sollte nicht lange Bestand haben. Nur kurze Zeit später war der alte Abstand durch einen 26 Yard Lauf von Malone wieder hergestellt. (7:21) Und nun ging Berlin auf die vermeintliche Entscheidung. Beim nächsten Ballbesitz warf Alex Good einen seiner wenigen langen Pässe, erwischte die Mercenaries Secondary auf dem falschen Fuß und fand den freistehenden Conrad Meadows zum 7:28 in der Endzone der Hessen. Eine Vorentscheidung dachten Viele, doch um es mit Altmeister Lee Corso zu sagen: "Not so fast my friend". Marburg jetzt unter Zugzwang drehte auf, öffnete das Play Book vollständig und war erfolgreich. Wiederum Ullrich auf Shepherd aus 38 Yards sorgten für den 14:28 Zwischenstand. Bei Berlin machte sich nun so etwas wie Nervosität breit und als dann nach einem erfolglos ausgespielten vierten Versuch auch der erste Rushing Touchdown für die "Söldner" gelang, war die Begegnung beim 21:28 wieder völlig offen. Und dann passierte etwas, dass die Mercenaries in der Rückschau noch immer erbost und auch aus Sicht neutraler Beobachter das Spiel endgültig zugunsten der Berliner entschied. Ein zu hoher Snap beim Punt der Berliner und das anschließende Tackling durch "Gunner" Shepherd sorgten für vollzügliche Feldposition auf Seiten der Mercenaries an der Berliner 21 Yard Linie. Allen blieb der Atem stehen, einige der Berliner Spieler schlugen sogar ungläubig die Hände vor dem Helm zusammen, bis man auf dem Feld jene Flagge fand, die anschließend als Defensive Offside deklariert wurde. Nicht etwa, weil sich jemand zu früh bewegt hätte, sondern weil man angeblich bereits beim "Line up" die nötige Distanz vermissen ließ. Eine harte, nach Sichtung der Videos sogar falsche Entscheidung, welche den Mercenaries auch die letzte Chance raubte, dass Spiel noch einmal zu drehen. Was folgte war der finale Touchdown durch Malone zum 21:35, der zu diesem Zeitpunkt bereits in die Kategorie "garbage points" fiel. Eine durchwachsene Saison der Mercenaries, die letztendlich ein geradezu klassisches Ende fand. In der Universitätsstadt gilt jetzt bereits die volle Konzentration der Vorbereitung auf die Spielzeit 2013.