17.06.2013: Pflichtsieg im Hessenderby gegen Wiesbaden
Gegen einen stark ersatzgeschwächten Rivalen aus Wiesbaden reichte den Marburg Mercenaries eine nur phasenweise konzentrierte Leistung, um am Ende einen letztlich ungefährdeten 33:21 Sieg einfahren zu können. In einer von vielen Strafen geprägten Partie stand es zur Halbzeit bereits 20:0 für die Hausherren, bevor man den Gegner durch wenig Produktivität in der Offense selbst wieder aufbaute und stark machte. Erst Mitte den letzten Quarters sorgte dann ein Schlussspurt für die endgültige Entscheidung.
Das Spiel begann mit einem wahren "Flaggen Festival". Noch bevor der erste Drive auf nahezu wundersame Weise dennoch mit einem Touchdown durch Johannes Thiel (Extrapunkt Lars Weck) abgeschlossen werden konnte, standen für die Offense bereits 45 Yards an Penalties zu Buche, ein Trend der sich über die verbleibende Spielzeit fortsetzen sollte. Die Phantoms, angetreten mit Aushilfsquarterback Willie Millhouse, offenbarten schon früh, wie Marburg an diesem Tage geschlagen werden sollte. Als gelernter Receiver erkaufte sich Millhouse trotz Druck immer wieder die notwendigen Sekunden in der Pocket, konnte aber zunächste weder substantiellen Raumgewinn zu Fuß noch durch die Luft erzielen. Die "Söldner" hingegen zeigten sich in dieser Phase höchst effizient. Selbst als das Ei einmal in der Endzone verloren wurde, konnte Fithi Stefanos durch Sprung auf das Spielgerät den nächsten Touchdown und mithin die 14:0 Führung herstellen. Und die Gastgeber marschierten munter weiter. Das zweite Viertel sah Field Goals von Lars Weck zum 17:0 und 20:0, zwei Interceptions durch Bernard Risco und Jacob Cross und zweifelsohne auch das - wenn auch ungewollte - Highlight der gesamten Begegnung. Phantoms- Receiver Jannis Fiedler machte bei seinem Kick- Off return durch die Reihen der Marburger alles richtig, bis er an der 1-Yard-Linie Raum und Zeit vergaß, dass Jubeln begann und den Ball zum Unglauben aller Zuschauer auf den grünen Rasen des Georg-Gaßmann-Stadions fallen ließ. Marburg sicherte sich den Ball und statt Anschlusstouchdown gab es für den jungen, höchst talentierten Receiver eine sportliche Lektion für das weitere Leben. Zu Beginn der zweiten Halbzeit war dann erheblicher Sand im Getriebe der Mercenaries Offense. Kontinuierliche "Three and outs" sorgten dafür, dass die Defense langsam müde und die Phantoms immer gefährlicher wurden. Lohn der Bemühungen war dann ein langer Touchdown- Lauf von Willie Millhouse über die linke Seite, in welchem er seine Schnelligkeit erstmals voll zur Geltung bringen konnte. Und als den Gästen aus der Landeshauptstadt dann auch noch der Anschlusstouchdown durch Pechvogel Fiedler gelang (20:14), stellte sich tatsächlich erstmals so etwas wie Spannung in dieser bis dahin recht einseitigen Partie ein. Spannung, die indes nicht lange währte. Wie auch in den letzten Spielen übernahm nun die Mercenaries- Defense das Ruder und sorgte für den beruhigenden "big play" als Linebacker Jake Cross seine zweite Interception an diesem Tage fangen konnte und diese zum Touchdown und der 26:12 Führung zurück trug. Nur kurze Zeit später bediente Luke McCann nach Trickspielzug seinen Positionskollegen Prohaska in der Endzone der Gäste und sorgte so mit dem 33:14 bei noch knapp drei Minuten auf der Uhr für die endgültige Entscheidung an diesem sonnigen Nachmittag. Dem aufopferungsvoll kämpfenden Millhouse war es letztendlich vorbehalten, mit dem Touchdown zum 33:21 noch ein wenig Ergebniskosmetik zu betreiben. Die Mercenaries haben nun bereits vier Siege auf ihrem Konto, wollen dabei aber den Boden unter den Füßen keinesfalls verlieren. "Die Saison ist noch lang und wir wissen die bisherigen Siege ganz genau einzuordnen", so Head Coach Matthias Dalwig zur derzeitigen Tabellensituation. "Eine schöne Momentaufnahme über die wir uns freuen, mehr aber auch noch nicht."