20.06.2013: Mercenaries wollen weiße Weste behalten
Der Saisonstart der Marburg Mercenaries kann mit vier Siegen aus vier Spielen nur als gelungen bezeichnet werden und doch verfällt bei den Hessen niemand in ungebremste Euphorie. "Realitätssinn war schon immer eine wertvolle Tugend im Sport und hinsichtlich unser derzeitigen Situation auch angebracht. Wir haben teilweise sehr enge Spiele gewonnen, die durchaus auch in die andere Richtung hätten gehen können.", so Präsident Carsten Dalkowski der auch beim anstehenden Auwärtsspiel in Rothenburg o.d. Tauber eine konzentrierte Leistung seiner Mannschaft erwartet. "Wir sind keinesfalls gut genug, um irgendeinen Gegner der GFL quasi im Vorbeigehen zu schlagen. Ich gehe auch gegen die Franken Knights von einem engen Spiel aus".
Die jüngster Historie scheint Marburgs Vorsitzenden in seiner Einschätzung zu bestätigen, gab es doch auch in der letzten Spielzeit zumindest eine Niederlage gegen jene Mannschaft, die anno 2002 noch dem Aufstieg der Mercenaries in die GFL im Wege gestanden hatte. Das Spiel der "Ritter" steht und fällt mit ihrem Quarterback Cedric Townsend. Der Mann mit der Nummer 1 auf dem Trikot, ursprünglich vom Wesleyan College in North Carolina, spielt inzwischen seine sechste Saison in Europe und macht mit seinen schnellen Beinen noch immer jedem Gegner das Leben schwer. Dabei hilft es natürlich, dass Townsend mit Joseph Joyner und Timothy Knüttel über Passempfänger verfügt, die jederzeit in der Lage sind ein Spiel zu entscheiden, bzw. zu drehen. Anders sieht es da schon im Laufspiel aus, traditionell eher keine Stärke der Knights, in welchem Townsend fast den Alleinunterhalter gibt. Die Defense von Head Coach Martin Habelt ist solide, hat jedoch zumindest statistisch gegen den Pass weitaus größere Problem als gegen den Lauf. Bisher hat die Mannschaft aus der Touristenstadt einen Sieg aus drei Begegnungen erringen können, wobei die Anfangseuphorie aus dem Sieg gegen den amtierenden Deutschen Meister aus Hall inzwischen nach zwei Niederlagen gegen München sicherlich der Ernüchterung gewichen ist. Die "Söldner" hingegen wollen Ihre weiße Weste im Frankenland verteidigen. "Wir haben aus dem letzten Jahr gelernt und werden sicherlich ein Hauptaugenmerk darauf legen, Townsends` Radius einzuschränken", lässt sich Defensive Coordinator Sergej Schmidt zumindest im Ansatz in die Karten schauen. Dabei wird Middle Linebacker Jacob Cross eine Schlüsselrolle zukommen, der zuletzt immer besser in Tritt kam und dem man vor allem von der Geschwindigkeit her zutraut, den gegnerischen Quarterback in Schach zu halten. Verzichten muss man in der Defense am Wochenende auf Safety und Leading Tackler Jimmy Yock (persönliche Gründe) sowie Defensive End Allessandro Dalfuß (Verletzung). Wieder dabei ist nach überstandener Grippe Neuzugang Klaus Afflerbach, von dem erwartet wird, dass er die "Yock- Rolle" als Rover übernimmt. Von der Offense, die zum Saisonauftakt gegen Stuttgart ihr bestes Spiel abgeliefert hatte, wünscht man, dass der Knoten nunmehr endgültig platzt und das unzweifelhaft vorhandene Potential vollständig abgerufen wird. Kick Off der Partie ist am Sonntag den 23.06.2013 um 16.00 Uhr im Städtischen Stadion in Rothenburg o.d. Tauber