31.07.2013: Charaktertest in Hall
Die Niederlage vom vergangenen Wochenende in München war nicht wirklich "eingeplant" und doch bleibt den Marburg Mercenaries kaum Zeit, die noch frischen Wunden der ersten Minustpunkte der Saison zu lecken. Als nächster Gegner wartet nämlich der amtierende Deutsche Meister aus Schwäbisch Hall und damit eine extrem arbeitsintensive Woche auf die Mannschaft des frisch vermählten Head Coaches Matthias Dalwig. "Da Hall in der Offense unheimlich kreativ und auch mit für die Liga unüblichen Spielzügen agiert, gibt es für den Defensive Coordinator sicherlich ruhigere Zeiten", so dann auch der schmunzelnde Ausblick von Sergej Schmidt auf den anstehenden Spieltag. Das Hinspiel konnten die Marburger mit etwas Glück, und in letzter Sekunde knapp mit 15:14 gewinnen, im Rückspiel gehen viele Beobachter indes von einem anderen Spielverlauf aus. Präsident Carsten Dalkowski dazu: "Wir erwarten eigentlich alle wesentlich mehr Punkte als noch im Hinspiel. Und das gilt für beide Seiten."
Für die Mercenaries geht es trotz der Tatsache, dass man sich noch in der Mitte der regulären Saison befindet, bereits um einiges. Die vor einer Woche noch ach so komfortable Führung an der Tabellenspitze der GFL- Gruppe Süd wäre bei einer Niederlage beim Ligaprimus weg - Schwäbisch Hall hätte dann den direkten Vergleich gewonnen - und man sähe sich unweigerlich erheblicher Konkurrenz um Tabellenpatz zwei ausgesetzt. Mannschaften wie München, Stuttgart, vor allem aber auch die Rhein Neckar Bandits stehen bereits in den Startlöchern, um sich das begehrte Recht auf ein Heimspiel in den Play Offs zu sichern. "Die Südgruppe ist leistungsmäßig recht eng beieinander", weiß dann auch Linebacker Sebastian Lau unter Hinweis auf die Ergebnisse und Statistiken. "Keine Manschaft kann sich wirklich auf dem bisher Erreichten ausruhen, sonst geht der Schuss unweigerlich nach hinten los." Siehe München möchte man hinzufügen und erwartet als Fan der Mercenaries zugleich eine Reaktion der Mannschaft. "Wir sind gegen Hall in jüngster Vergangheit durchaus auch mal verprügelt worden. Das steckt noch in den Köpfen, deswegen wird es mit Sicherheit ein harter Fight bis zum Ende", so Lau.
Beim amtierenden Deutschen Meister fährt man inzwischen wieder in ruhigerem Fahrwasser, nachdem die Saison mit der Niederlage gegen den Erzrivalen aus Franken denkbar schlecht begonnen hatte. Eine lange Liste von Verletzungen trug ein übriges dazu bei, dass die Mannschaft von Head Coach Siggi Gehrke nicht immer das auf den Rasen transportieren konnte, was eigentlich im Kader steckt. Doch das Lazarett hat sich wieder ein wenig gelichtet und der objektive Betrachter wartet quasi nur darauf, dass der Knoten bald platzt und die Unicorns wieder zu gewohnter Souveränität zurückfinden. Dies umso mehr, als mit Dusty Thornhill - zuletzt in Wien aktiv - noch ein weiterer Akteur verpflichtet werden konnte, der die German Football League bereits in der Vergangenheit ordentlich aufmischte.
So sehr man sich auch auf den Gegner einstellen muss, ist es dennoch erste Priorität das eigene Spiel wieder in den Griff zu bekommen. "Wir haben in München nach meiner Einschätzung unser bisher mit Abstand schlechtestes Saisonspiel abgeliefert. Da muss sich jeder an die eigene Nase fassen und an der Ehre gepackt fühlen. Gerade wir als Offense müssen die Abstimmungsprobleme aus München in den Griff bekommen und wieder produzieren", so Wide Receiver Chris Köller zur Stimmungslage innerhalb der Mannschaft.
Kick Off der Partie um die Tabellenspitze der GFL- Gruppe Süd ist am Samstag den 03. August 2013 um 17.00 Uhr im Hagenbach Stadion in Schwäbisch Hall.