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19.09.2013: Das (wahrscheinlich) letzte Heimspiel der Saison

Das (wahrscheinlich) letzte Heimspiel der Saison
Zum Viertelfinale um die Deutsche Meisterschaft haben die Marburg Mercenaries am kommenden Sonntag die Kiel Baltic Hurricanes zu Gast. Die Mannschaft aus dem hohen Norden platzierte sich zum Ende der regulären Saison auf Rang drei der GFL- Gruppe Nord und darf deshalb - sehr ungewohnt für die erfolgsverwöhnten "Canes" - bereits in der Runde der letzten 8 reisen. Die Mercenaries wiederum schlossen ihre Spielzeit, eine Saison die neben vielen Höhen auch einige Tiefen beinhaltete, mit dem zweiten Platz im Süden ab, haben deshalb aber mitnichten die Favoritenbürde inne. "Die Nordgruppe war dieses Jahr vor allem an der Spitze wieder sehr stark, noch dazu ist es ja ein offenes Geheimnis, dass dort mit ganz anderen Budgets gearbeitet werden kann. Wir sind in dieser Partie klarer Außenseiter, eine Rolle in der sich die Südteams schon seit Jahren wohlfühlen", analysiert dann auch Präsident Carsten Dalkowski, der gleichzeitig darauf hinweist, dass Kiel schließlich ja auch zuletzt Dauergast im German Bowl, dem Endspiel um die Deutsche Meisterschaft, war.
Abgesehen von der Tatsache, dass man sich nun in den Play-Offs, folglich einer "win or go home" Situation befindet, bietet das Duell gegen die Mannschaft von Head Coach Patrick Esume einige ganz besondere Reize. Da ist zum einen das Aufeinandertreffen mit dem alten Trainer. Joe Roman, zwei Jahre lang als Chef an der Marburger Seitenlinie, ist nunmehr für die Defense der Kieler verantwortlich und es gibt wohl nicht wenige im Kader der "Söldner", die ihrem ehemaligen Übungsleiter zeigen wollen, was in Ihnen steckt. Gerade von Spielern, die seinerzeit noch in der zweiten Reihe standen, erwartet man auf Marburger Seite eine Leistungsexplosion. Der im amerikanischen Sport so vielzitierte "chip on the shoulder", benutzt für einen Sportler, der sich gegen Widerstände und Rückschläge beweisen musste, dürfte dem ein oder anderen Spieler noch fest im Kreuz sitzen. Die jüngste Historie zwischen den beiden Teams hat gezeigt, dass die Marburger den Favoriten an einem guten Tag stürzen können. Unvergessen aus Sicht der Hessen dabei vor allem der Sieg im "Season- Opener" 2010, als man dem späteren Deutschen Meister im Holstein Stadion die einzige Niederlage der gesamten Saison beibringen konnte. Auch im letzten Jahr der "Interconference Spiele", als sich der Norden noch während der regulären Saison mit dem Süden maß, gewannen beide Mannschaften jeweils ihre Heimspiele. Anno 2013 zeigte sich eine Kieler Mannschaft, die von vielen schwächer eingeschätzt wird als noch in den Jahren zuvor, die aber dennoch über herausragende individuelle Qualitäten verfügt. Als Mannschaft fällt vor allem die gute Rushing Statistik (Rang 2 in der GFL) und die bei Coach Roman nicht unübliche Abweichung zwischen Lauf-, und Passverteidigung ins Auge. Während man gegen den Lauf gerade einmal 103 yards pro Spiel zulässt und damit Rang zwei belegt, erzielten die Gegner immerhin über 200 Yards pro Partie durch die Luft, was statistisch nur den 10. Platz einbrachte. Quarterback Matthew Johnson ist gefährlich am Boden (872 Yards/7 Touchdowns) und durch die Luft (2033 Yards/31 Touchdowns/6 Interceptions). Letztgenannte Statistik brachte ihm zugleich den Titel für die beste Effektivität in der German Football League ein. So ganz nebenbei konnte man es sich an der Ostsee erlauben, spät in der Saison noch einmal nachzubessern, als mit Kameron Smith von der Winston- Salem State University ein weiterer Spielmacher verpflichtet werden konnte. Ähnlich verlief es auch auf der Position des Ballträgers, auf der neben Alex Allan, vor der Saison aus Finnland geholt, plötzlich auch ein ehemaliger NFL- Spieler an der Kieler Förde auflief. Quentin Griffin, vielen Football Fans noch aus seiner Zeit bei den Oklahoma Sooners oder den Denver Broncos bekannt, erhöhte noch einmal die Qualität des ohnehin schon gut gefüllten Kaders. Denn die Aufzählung geht munter weiter. Marcial Williamson, aufgrund seiner Geburt in Fulda mit einem deutschen Pass ausgestattet, gehört ebenso zu den besten Receivern der Liga wie Julian Dohrendorf, der während der Saison den Weg zurück von Hamburg nach Kiel fand. Auch die Defense, ohnehin mit Hochkarätern wie Nationalspieler Lenny Green sowie den US- Imports Willie Bohannon (University of Tennessee) und Marty Patterson (Gardner- Webb) besetzt, wurde kurzfristig durch die Verpflichtung von Linebacker Nate Copeland von der Faulkner University - ebenfalls mit deutschen Pass ausgestattet - weiter aufgewertet. Bei den Mercenaries freut man sich vor allem darüber, dass Neuzugang Bernard Luster so gut eingeschlagen hat. "Zusammen mit Luke McCann gibt er uns viel mehr Möglichkeiten, zumal ich jetzt darauf achten kann, immer einen Import- Spieler mit frischen Beinen auf dem Feld zu haben", so Offensive Coordinator Marcel Duft, der sich mit seinen Trainerkollegen einig war, dass man einen richtig guten Tag erwischen muss, um die "Canes" schlagen zu können. "Wir werden versuchen Kiel zu überraschen und hoffentlich den Heimvorteil ausnutzen", sagt dann auch Head Coach Matthias Dalwig der gleichzeitig einen Appell an alle Marburger Sportfans auf den Weg brachte: "Am Wochenende zählt es, und ich verspreche jetzt schon, dass wir richtig Spektakel machen werden. Wer am Sonntag nicht ins Stadion kommt, ist eigentlich selber schuld." Kick Off des Viertelfinales um die Deutsche Meisterschaft ist am Sonntag den 22.09.2013, ausnahmsweise um 15.00 Uhr, im Georg-Gaßmann-Stadion in Marburg. Das Spiel wird unter dem Motto Raynet Gameday beworben. Das Paderborner IT-Unternehmen war zu Beginn des Jahres als Hauptsponsor bei den Mercenaries eingesprungen und hat sich für den Sonntag einige Überraschungen für die Fans ausgedacht. Man darf also gespannt sein, ein Kommen kann sich im wahrsten Sinne des Wortes „lohnen“. Karten kosten wie in der regulären Saison 10 € an der Tageskassen. Mit Ermäßigung 7 €.