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01.09.2014: Niederlage nach furiosem Schlussspurt

Niederlage nach furiosem Schlussspurt
An spannende, enge Spiele musste man sich diese Saison bei den Mercenaries gewöhnen. Teilweise, wie bei den Siegen gegen das Saarland oder im Allgäu, hatte man das bessere Ende für sich, in anderen Fällen, wie bei den knappen Niederlagen gegen den derzeitigen Südprimus aus Stuttgart, eben nicht. Und so war es dann auch passend, dass im letzen Heimspiel der regulären Saison - einer Partie vor spärlich besetzten Rängen in der es für beide Seiten rechnerisch um nichts mehr ging - noch einmal Spannung aufkam. Nachdem der Saisonabschluss gegen die Allgäu Comets zunächst bei regnerischem Wetter im wahrsten Sinne des Wortes vor sich hin plätscherte, schien man sich zum Ende beim Rennen um den schnellsten Score gegenseitig überbieten zu wollen. Es blieb ein 36:35 Auswärtssieg der "Kometen" durch ausgespielte Two-Point-Conversion bei ausgelaufener Uhr und die Erkenntnis, das spannend eben nicht immer mit hochklassig gleichzusetzen ist.
Der Tabellensituation geschuldet konnte man im Vorfeld nicht wirklich viel erwarten. Die heimischen Mercenaries, bereits als Dritter der Südgruppe für die Playoffs qualifiziert, wollten ebenso verletzungsfrei aus der Angelegenheit herauskommen wie die Gäste aus dem Allgäu, die aufgrund des verlorenen direkten Vergleiches gegen München nicht mehr auf den begehrten vierten Platz springen konnten. So wahr es wenig verwunderlich, dass die Begegnung nur schleppend in Gang kam. Die Comets punkteten zuerst, als Quarterback Jackson seinen schnellen Receiver Orlando Webb in der Endzone der Marburger fand. Nach geblocktem Extrapunkt stand es 6:0 für die Gäste. Zwar konnten die "Söldner" mit dem ersten Spielzug des zweiten Viertels erstmals mit 7:6 in Führung gehen (Touchdown Trumpfheller), der Rest des ersten Durchngangs gehörte dann indes den Bayern. Nach einer Interception durch Import- Linebacker Rosette und einem - aus Sicht der Gastgeber unglücklichen, da von Cesare Vannuchi eigentlich gut verteidigten - Touchdown von Kevin Conrath (7:12) erhöhte Wide Receiver Hafels noch vor der Pause auf 20:7 für seine Farben. Bereits zu diesem Zeitpunkt wurde deutlich, dass die Marburger Defense nicht ihren besten Tag erwischt hatte. Wenig Druck auf den gegnerischen Quarterback und Abstimmungsprobleme in der Secondary sollten sich im weiteren Verlauf der Partie fortsetzen. Nach dem Wechsel schien Marburg sich etwas zu fangen ohne großartig zu überzeugen. Immerhin konnte Luke McCann auf Pass von Brown auf 14:20 verkürzen, bevor sich beide Teams im Verlauf des dritten Quarters eher neutralisierten. Und dann, ja dann begann das letzte Viertel und es hatte fast den Anschein, als wenn sich die Mannschaften sämtliche Reserven für den Schlussspurt aufgehoben hatten. Marburg ging durch Touchdown, wiederum von McCann, mit 21:20 in Führung und auch die Defense zeigte erstmals Leben, als Linebacker Andreas Flier bei ausgespieltem vierten Versuch einen Sack hinlegte. Als dann auch noch Bernard Luster zum 28:20 erhöhte, schien der Wille der Comets kurzzeitig gebrochen. Aber nur kurzzeitig, denn die Mercenaries brachten die Gäste höchstselbst wieder zurück ins Spiel. Dies in Form eines geblockten Punts vor der eigenen Endzone mit anschließendem Touchdown (Mofondo) und als Sahnehäubchen auch noch der erfolgreichen Two-Point-Conversion (Hafels). Plötzlich stand es wieder 28:28 und die Allgäuer witterten Morgenluft, setzen nun alles auf eine Karte. Ohne Erfolg wie es zunächst schien, denn nach missglücktem Onside Kick brauchten die Mercenaries nur wenige Sekunden, um durch Touchdown von Luster erneut in Führung zu gehen. (35:28). Das war es dann doch aber endgültig, oder ? Weit gefehlt. Quarterback Jackson machte weiterhin auf dem Boden und durch die Luft was er wollte mit der Marburger Defense und führte seine Mannschaft bei auslaufender Uhr zum erneuten Touchdown durch Hafels. 35:34) Vor die Entscheidung gestellt per Extrapunkt auszugleichen oder per Two-Point-Conversion den Sieg einzufahren, wählte man die letztgenannte Variante und war erfolgreich. Jackson rollte nach rechts, fand einen völlig freistehenden Kevin Conrath in der hinteren Endzone und durfte hinterher mit seinen Mannschaftskameraden ausgiebig feiern. "Ich wäre am Ende auch für zwei gegangen", resümierte Mercenaries- Präsident Carsten Dalkowski hinterher, und lieferte auch sogleich die Erklärung. "Die wollten mit einem Sieg in den Bus steigen. Ein Unentschieden hätte doch eh nichts gebracht." Die Mercenaries haben vor den anstehenden Play Offs viel Arbeit vor sich, will man nicht beim Zweitplatzierten aus der Nordstaffel gehörig unter die Räder geraten. Dazu Dalkowski: "Mit der Leistung, vor allem in der Defense brauchen wir nicht nach Dresden zu fahren. Jetzt gilt es noch einmal alle Kräfte zu mobilisieren und sich ausgiebig auf den kommenden Gegner vorzubereiten."