Erwartet und doch schmerzhaft

Norbert Schneider

Die Unicorns ließen von Beginn an wenig Zweifel daran, wer den Platz als Sieger verlassen würde. Den „Opening Kick-Off“ von Karol Czapinski trug Patrick Donahue direkt zum 6-0 zurück und die anschließende Angriffssequenz der „Söldner“ resultierte in einer Interception von Christian Köppe. Der „Game Plan“ der Gäste sah viel „Screens“ vor, die aufgrund der Geschwindigkeit der Gäste- Receiver – vor allem Donahue – zumeist erfolgreich ausgeführt wurden. Dieser war es auch, der einen solchen lateralen Pass zum 13-0 in die Endzone der Hessen tragen konnte. In der Folgezeit des ersten Quarters konnte die Offense der Mannschaft von Coach Siggi Gehrke schalten und walten wie sie wollte. Es folgten ein Field Goal von Thomas Rauch zum 16-0 und ein Touchdown von Quarterback Ehrenfried auf Neuzugang Stephan Mertsching (23:0). Erst zu diesem Zeitpunkt war so etwas wie Leben in der Marburger Offense zu erkennen, ein Strohfeuer, weches indes umgehend wieder erlosch, als ein vierter Versuch nicht erfolgreich ausgespielt werden konnte.

„Und täglich grüßt das Murmeltier“ wurde sodann im zweiten Viertel fortgesetzt. Marburgs Defense fand einfach kein wirksames Mittel gegen die kurzen Screens der Gäste und musste postwendend den nächsten Touchdown, natürlich ein Screen-Pass über Donahue, hinnehmen. (30:0) Bis zur Pause mussten die treuen Fans dann noch Touchdowns von US- Runningback Christian Rycraw – nach vorangegangener Interception durch Linebacker Patrick Horlacher – sowie von Stephan Mertsching zum 43-0 Pausenstand ertragen.

In der zweiten Halbzeit sah Marburg dann besser aus, konnte sich zunächst über einen eroberten Fumble (Simon Linneweber) freuen und zeigte Anfang des dritten Quarters seinen bis dato besten Drive. Lange Pässe auf Hinrichs und Prohaska brachten die Mercenaries kurz vor die gegnerische Endzone, von wo aus Runninback Andrecus Lindlay zum Endstand von 43:7 vollendete.

Einen gelungenen Einstand im Trikot der Mercenaries feierte Neuzugang Richard Adjei, der aus Kiel an die Lahn wechselte und andeutete welche Verstärkung er trotz der recht kurzen Eingewöhnungsphase bereits ist. Der geborene Düsseldorfer war jahrelang höchst erfolgreich als Bobfahrer unterwegs, gewann unter anderem Silber bei den Olympischen Spielen 2010 in Vancouver, sowie Gold bei der Europa-, und Weltmeisterschaft 2011.

Weiter geht es für die „Söldner“ am Pfingstsamstag bei den Saarland Hurricanes.