28.06.2016: Das Abstiegsgespenst scheint vertrieben
Schön war es wahrlich nicht, was den nur knapp 300 Zuschauern im Sepp-Herberger-Stadion in Mannheim geboten wurde. In einem zerfahrenen Spiel mit vielen Fehlern auf beiden Seiten und etliechen Anhaltspunkten dafür, warum die bisherige Saison der Kontrahenten eher suboptimal verlief, setzten sich die Marburg Mercenaries dank einer stark verbesserten Leistung in der zweiten Halbzeit am Ende verdient mit 28:10 durch und konnten so einen wichtigen Sieg im Kampf um den Klassenverbleib einfahren.
Das Spiel begann wenig überraschend von Nervosität geprägt. Beiden Mannschaften war die Bedeutung der Partie deutlich anzumerken. Zwar waren es die hessischen "Söldner" die durch Touchdown von Silas Nacita nach Lauf über 37 Yards zum 0:7 vorlegen konnten, letztendlich waren es aber die geringere Anzahl von produzierten Fehlern auf Seiten der Gastgeber, die für eine 10:7 Halbzeitführung sorgten. "Nur" 10:7 muss man sagen, denn kurz vor dem Pausenpfiff - nachdem zuvor Wide Receiver Kneis auf Pass von Weishaupt den Ausgleich zum 7:7 herstellen konnte - klopften die "Banditen" erneut an die gegnerische Endzone. Nur dem beherzten Auftritt der Marburger Defense war es in diesem Augenblick zu verdanken, dass kein weiterer Touchdown gelang. Stattdessen mussten sich die Hausherren mit einem Field Goal von Stevens zufrieden geben. Die weiteren High Lights der ersten Hälfte bestanden in einem geblockten Field Goal durch James Krebs, sowie auf Seiten der Mannheimer eine Interception von Gnewuch.
Im dritten Viertel, nachdem zunächst Mercenaries Quarterback Holt Claiborne durch einen kurzen Lauf die Führung zurück erkämpft hatte (10:13), dann der Auftritt von Marcus Boeck. Der Cornerback, Mitglied eines zuletzt doch arg gescholtenen Mannschaftsteils, fing einen Pass von Weishaupt ab, trug ihn 31 Yards in die gegenerische Hälft zurück und hatte damit maßgeblichen Anteil am folgenden Touchdown von Silas Nacita zum 21:10 (TPC Fred Liepner). Als dann auch noch Marburgs Leading Tackler Andreas Flier einen Punt blocken konnte, und der Ballbesitz kurze Zeit später von Silas Nacita zum 28:10 verwertet werden konnte, war den Bandits endgültig der Wind aus den Segeln genommen. Rückenwind hatte indes weiterhin die Defense der Mercenaries, der es vorbehalten blieb dass letzte Ausrufezeichen der Partie zu setzen, als Jesse Hogan eine weitere Interception gelang.
Statistisch ein Spiel der absoluten Gegensätze. Während Mannheim auf dem Boden ein ganzes Yard verzeichnen konnte, tat man sich bei den "Söldnern" erneut schwer, das Ei durch die Luft zu bewegen. Nur 26 Yards sprangen bei zehn Versuchen für Holt Claiborne und seine Receiver heraus, ein Wert, der sich schleunigst verbessern muss, will man im restlichen Verlauf der Saison noch den ein oder anderen Sieg einfahren.