15.05.2017: "Söldner" beenden ihre Durststrecke in Ingolstadt mit 16:10-Sieg
Die Freude im "Söldnerlager" war riesig. Die Mercenaries setzten sich beim Aufsteiger Ingolstadt Dukes 16:10 durch. Zum ersten seit dem 26. Juni 2016 triumphierten sie in einem Pflichtspiel. „Ich bin unheimlich froh, dass wir es geschafft haben. Wir mussten das Siegen erst wieder erlernen“, meinte Head Coach Dale Heffron.
Die Marburger machten sich jedoch das Leben selbst schwer. Bereits bei der viel zu hoch ausgefallenen 17:50-Auftaktniederlage vor zwei gegen das Topteam der Schwäbisch Hall Unicorns handelten sich die Marburger viel zu viele Strafen ein und brachten sich somit um den Lohn ihrer Arbeit. Sage und schreibe 92 Yards durch meistens sehr vermeidbare Penalties verloren sie gegen den Meisterschaftsaspiranten.
Ähnlich war es auch am Samstag gegen das Team aus Bayern. „Wir schießen uns noch viel zu oft selbst in den Fuß“, kritisierte Heffron, „aber wir werden diese Fehler möglichst schnell eliminieren“. So schafften es die Gäste, sechsmal aus einem 1st&10 ein 1&20, da sie sich zu viele simple Stockfehler leisteten, die sie mitunter glänzende Feldposition kostete. Auch die „Herzoge“ handelten sich eine Vielzahl von Penalties ein und brachten sich so immer wieder um Raumgewinn.
Doch es war eben bei weitem nicht alles schlecht, was die „Mercs“ auf dem Rasen fabrizierten. Während beide Teams im 1. Viertel weder Punkte noch großartige Raumgewinne verbuchen konnten, schlugen die Marburger im 2. Viertel zu. Importspieler Phillip Lanieri III., der ein brillantes Spiel ablieferte und der beste Spieler auf dem Feld war, pflückte einen Touchdown-Pass von Quarterback Emmanuel Lewis aus der Luft.
Kurz darauf manövrierte Lewis, der über die gesamte Distanz mit viel Druck der gegnerischen Defensive Line zu kämpfen hatte, die Seinigen in Field-Goal-Position. Kapital daraus schlug Karol Czapinski, Passfänger und lau Heffron neuer Kicker. Drei Punkte brachte er auf die Anzeigetafel – 10:0. Ein Field Goal von Ingolstadts Zoran Sisak stellte den Halbzeitstand her.
In Durchgang zwei ging die unterdurchschnittliche Offensivleistung der Gäste weiter. Das lag nicht nur an dem Defensivdruck der Ingolstädter, sondern auch daran, dass die Offensive Line nicht konstant genug für Andrecus Lindley blockte. Der Running Back der Marburger hatte erneut nur wenig Erfolg mit dem Ball unter seinem Arm. „Unser Angriff ist noch nicht auf dem gleichen Level wie unsere Verteidigung. Das muss sich ändern und es beginnt bei mir als Cheftrainer“, stellte Heffron klar.
Recht hatte er hinsichtlich seiner Verteidigung. Sie legte der Dukes Offensive insbesondere in Hälfte zwei die Handschellen an. Zwar glichen die Hausherren mit einem starken Angriff, den Jerome Morris mit einem Touchdown krönte, im 3. Viertel aus, doch danach rührte die Defense der „Söldner“ Beton an. Sie stoppte Ingolstadt mehrmals bei 4th Down und gab der Offense die Chance für den Sieg. Eine davon nutzte Lewis mit einem langen Pass auf Wide Receiver und Marburger Eigengewächs Hendrik Schwarz zum Endstand. Denn der Extrapunkt ging daneben.
von Benjamin Kaiser.
Fotos: Norbert Schneider (foobi.de)