13.07.2017: The streak was snapped - "Söldner" verlieren bei den Munich Cowboys 35:36
Die Siegesserie ist gerissen. Die Marburger unterlagen am Samstag in einem von den beiden Offensiven dominierten Spiel. Dabei begannen die Probleme für die Mercenaries bereits vor der Partie: Der Bus in Richtung München fuhr verspätet los. Daher kamen die Marburger nicht zeitig an und hatten infolgedessen nur noch eine halbe Stunde, um sich aufzuwärmen.
„Es war alles sehr gehetzt. Wir hatten kaum Zeit noch Dinge durchzusprechen. Die Vorbereitung war eine verdammte Katastrophe“, bemerkte Head Coach Dale Heffron. Hinzu kam die dreiwöchige Spielpause für die Gäste, die der Partie in München vorausgegangen war, sowie mitunter schlecht besuchte Trainingseinheiten. Schlechte Vorzeichen für die Partie. Und diese zeigten ihr hässliches Antlitz im 1. Viertel des Spiels. Heffron sprach von „Schläfrigkeit“. Denn nach dem ersten Spielabschnitt stand es 14:0 für die Hausherren, die vor dem Spiel vier Siege weniger als die Mercenaries auf dem Konto hatten.
Die an den vergangenen Spieltagen meist stark aufspielende Defensive der „Mercs“ schien in Hessen geblieben zu sein. Das hatte allerdings auch Gründe. Denn was sich an Marburger Defensivspielern auf dem Platz tummelte, war mit der starken Verteidigung der vergangenen Wochen nicht zu vergleichen: Michael Taylor, der beste Linebacker der gesamten Liga, sowie Neuzugang Richard Adjei fielen im Laufe des Spiels verletzt aus, und Cesare Vanucci wurde wegen eines regelwidrigen Tackles des Feldes verwiesen. Hinzu kamen die fehlenden Ron Hairston, Phil Lanieri und Andreas Flier. Somit musste Marburgs Abwehr auf eine Vielzahl ihrer Leistungsträger verzichten. Ein Umstand, der den Hausherren in die Karten spielte.
Dennoch wachte die Offensive im 2. Viertel auf. Ein Touchdown-Pass von Quarterback Chad Jeffries auf Wide Receiver Charlies Joseph sowie ein Field Goal von Kicker Hendrik Schwarz brachten zehn Punkte und führten zum 10:14-Pausenstand. Trotz der dünnen Personaldecke, von der insbesondere die Offensive und die Defensive Lines in Mitleidenschaft gezogen waren, steigerten sich die Marburger nach Wiederanpfiff. Ein Touchdown von Passfänger Robert Johnson und zwei von Running Back Andrecus Lindley sowie ein weiteres Field Goal von Hendrik Schwarz sorgten für satte 35 Zähler – Marburger Bestmarke in dieser Saison.
Doch auch die Münchener ließen sich nicht lumpen und nutzten die durch die Ausfälle in der Marburger Verteidigung entstandenen Löcher in der Abwehr. Allen voran Cowboys-Quarterback Benjamin Wilkerson, ein solider Werfer und starker Athlet. Immer startete er durch und machte viele Yards mit seinen Sprints gut.
Für die entscheidende Spielaktion musste er allerdings nicht weit laufen. Denn nach dem Münchener Touchdown zum 34:35 entschieden sich die Hausherren für einen Zwei-Punkte-Versuch. Nicht einmal eine Minute vor Ende rannte der Spielmacher der Cowboys in die Endzone zum Endstand.