Bevor Micah Brown, der neue Offense Coordinator der Marburg Mercenaries, zurück nach Kanada geflogen ist, hatten wir noch die Gelegenheit, ihn nach seinen Eindrücken nach einem Monat in Deutschland zu befragen.
Micah, du warst jetzt mit deiner Familie einen Monat in Deutschland, was hast du in dieser Zeit gemacht?
Ich hatte eine Menge zu tun, die Zeit ist wie im Flug vergangen. Ich habe zusammen mit Vita Fitness an der Einführung meines Trainingsprogrammes BATLX gefeilt und mich in den administrativen Bereich der Organisation der Marburg Mercenaries eingearbeitet.
Natürlich habe ich mir auch die Spiele der zweiten Mannschaft und ein Spiel der GFL Juniors in Gießen angeschaut. Und unser Try Out vom Sonntag vorbereitet. In dieser Zeit habe ich viele alte Kontakte aufgefrischt und interessante neue Kontakte in Deutschland und speziell in Marburg geknüpft. Die Zusammenarbeit von Vita Fitness und BATLX wird sich auch für das Marburger Footballprogramm lohnen.
Hattet ihr auch Zeit für etwas Sightseeing ?
Auf jeden Fall, denn wenn uns die Pandemie etwas gelehrt hat, dann die Qualität des Lebens und die Möglichkeiten, die wir haben, zu schätzen und zu nutzen. Auch meiner Frau und meinem Sohn hat es in Marburg mit all den Sehenswürdigkeiten wie die Burg, die vielen alten Gebäude, die Altstadt und dem botanischen Garten sehr gut gefallen.
Zurück zum Business, wie sind die konkreten Pläne für BATLX in Europa ?
Nachdem wir BATLX in Kanada erfolgreich etablieren konnten, arbeiten wir jetzt fleißig daran, dies auf Deutschland und dann Europa auszudehnen.
Wir haben bereits konkrete Pläne in der Umsetzung und ich freue mich auf eine erfolgreiche Expansion von BATLX. Die freie Zeit, die uns die Pandemie ermöglicht hat, haben wir für wirklich kreative Entwicklungen genutzt, lasst euch überraschen.
Du hast 2013 und 2014 als Quarterback für die Mercenaries gespielt und sie in beiden Jahren in die Playoffs geführt, wie ist dein aktueller Eindruck?
Das Marburger Football Programm hat sich in den letzten Jahren sehr gut entwickelt, im Jugendbereich sind neue Trainer dazugekommen und auch der organisatorische und administrative Bereich wurde professionell verstärkt. Hier ist eine sehr positive Aufbruchstimmung spürbar. In den Teams der beiden Mannschaften im Seniorenbereich haben wir eine sehr gute Basis an einheimischen Spielern. Diese werden wir nur punktuell mit ein paar Importspielern zusätzlich verstärken. Und dann kann es auch schon losgehen.
Werden wir dann auch Talente aus Kanada sehen können?
Ich habe in Kanada eine lange Erfahrung als Spieler, Trainer und der Gründung von Football – Programmen wie zum Beispiel die Halifax Harbour Hawks. Daher bin ich bestens vernetzt und habe einen guten Überblick über den Spielermarkt. Mit einigen von ihnen habe ich auch schon durch die BATLX Trainingsprogramme direkt zusammengearbeitet. Der kanadische Football möchte international stärker in Erscheinung treten und ich würde gerne helfen ein „Pathway Programm“ für kanadische Spieler und Trainer nach Europa zu erstellen. Auch daran werden wir arbeiten.
Konntest du beim Try Out neue Talente entdecken?
Das Try Out wurde begeistert aufgenommen, alle haben sich gefreut, endlich Mal wieder auf dem Platz stehen zu können. Und wir haben einiges „frisches Blut“ für die Mercenaries entdecken können, mit welchen wir jetzt in weiteren Gesprächen sind.
Letzte Frage, wann wirst du wieder nach Deutschland zurückkommen?
Um alle die Pläne mit BATLX, Vita Fitness und den Mercenaries mit Leben zu füllen, werde ich zukünftig sicher häufiger zwischen beiden Ländern hin und her pendeln, worauf ich mich sehr freue. Alles andere lässt sich inzwischen auch sehr online erledigen. Ich möchte mich ganz herzlich bei Carsten, Lars und Lena und der gesamten Marburger Footballfamilie für diese großartige Gelegenheit bedanken, wieder „back home" kommen zu dürfen. Marburg ist ein ganz spezieller Ort für mich und meine Familie und ich freue mich, nach über 5 Jahren hier meine Arbeit fortsetzen zu dürfen. Besonders freue ich mich auf die Zusammenarbeit mit unserem Quarterback Sonny Weishaupt, mit dem ich seit damals eng verbunden bin. Danken möchte ich auch meiner Frau Kelly, welche mich so großartig unterstützt, meinem Freund und Trainingspartner Roody Longchamp, der mich auf dieser Reise begleitet hat und BATLX Coach Jeremy Pike, welcher vor Ort in Kanada alles am Laufen hält, wenn ich unterwegs bin.