Andrecus Lindley gehörte ohne Zweifel zu den Entdeckungen der letzten Saison. Von Haus aus eigentlich Runningback und als solcher bei seinem ersten Gastspiel in Marburg auch eingesetzt, entwickelte sich Lindley in der passlastigen Offense der Mercenaries zu einem gefährlichen „Slot Receiver“. Highlight der Spielzeit war sicherlich das unglücklich verlorene Viertelfinale in Kiel, in welchem „Dre“ insgesamt 10 Bälle für 146 Yards fing. Eine ähnliche Rolle wird ihm auch 2018 vorhergesagt, wobei sicherlich auch einige „Carries“ als Runningback hinzukommen werden. Neal Howey, „Mr. Zuverlässig“, legte 2017 eine fulminante Saison hin, die nur auf den ersten Blick ein wenig im Schatten von „League Leader“ Michael Taylor stand. Wer genau hinschaut erkennt nämlich, dass Howey seine 132 Tackles – Rang fünf der gesamten German Football League – auf der Position des „Strong Safeties“ und eben nicht auf jener des „Middle Linebackers“, erzielte. Ein wirklich beeindruckender Wert zu dem auch noch fünf Interceptions kamen. Es bleibt abzuwarten wo genau Howey 2018 aufläuft. Dazu Dalkowski: „Neals Rolle wird sich danach richten, welche Position wir noch unter Vertrag nehmen. Wird es ein „Rover“ spielt er eben Linebacker, wird es ein Linebacker spielt er Strong Safety. Egal was es wird, er wird wieder überzeugen.“ Die Stellenbeschreibung für Phil Lanieri gestaltet sich noch schwieriger. Nicht umsonst wurde dem Mann mit italienischen Wurzeln letztes Jahr der Spitzname „Ironman“ verpasst. Lanieri tauchte überall auf, spielte eigentlich durchgehend Cornerback und Wide Receiver, sporadisch auch Runningback und ließ sich auch von einer gebrochenen Hand mitten in der Saison nicht aufhalten. 61 Tackles, sechs Interceptions, 1176 Receiving Yards und 15 Touchdowns standen am Ende zu Buche. So ganz nebenbei erledigte der „Ironman“ auch noch Kick Returns. „Die Wichtigkeit von Phil für diese Mannschaft kann nicht übertrieben werden“, stellt dann auch Head Coach Dale Heffron nüchtern fest. „Er hat nachvollziehbar zahlreiche Angebote aus der gesamten Liga bekommen und sich dennoch entschieden in Marburg zu bleiben. Eine solche Loyalität ist einfach großartig“. Dass Runningback Silas Nacita, frisch gebackener Ehemann, 2018 wieder das Dress der „Söldner“ tragen wird ist das berühmte Tüpfelchen auf dem i. Nach einer überragenden Spielzeit im Jahre 2016 mit über 1700 erlaufenen Yards und 25 Touchdowns wechselte der Mann von der Baylor University an den Main, wo er mit knapp 1500 Yards und 21 Touchdowns ähnlich erfolgreich war. Offensive Coordinator Patrick Griesheimer jedenfalls freut sich über den Tansfer- Coup des Jahres: „Wir glauben einfach, Silas in unserer runderneuerten Offense noch besser einsetzen zu können als vor zwei Jahren. Damals war er quasi die alleinige Offense, ohne ihn ging nichts. Inzwischen ist alles wesentlich gleichmäßiger verteilt und wir erwarten, dass Silas davon noch mehr profitiert“. Es ist davon auszugehen, dass kurzfristig noch weitere Neuzugänge präsentiert werden können. Die Mercenaries Fans dürfen sich auf eine tolle Saison freuen.